• 19.05.2005 17:08

Schwieriger Auftakt für Ferrari in Monaco

Ferrari brachte am ersten Tag in Monaco kein Auto in die Top 10 - Vibrationen behinderten Schumacher am Nachmittag

(Motorsport-Total.com) - Voller Zuversicht ging Ferrari heute Morgen in das Monaco-Wochenende, doch schon nach dem ersten Trainingstag sieht es für die Roten aus Maranello nicht mehr nach der anvisierten Wende in der Weltmeisterschaft aus: Zwar konnte Michael Schumacher im ersten Freien Training als Vierter noch halbwegs mit der Konkurrenz mithalten, am Nachmittag brachte Ferrari aber keines der beiden Autos in die Top 10.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher konnte sein Potenzial heute nicht voll entfalten

"Heute Morgen waren wir noch konkurrenzfähig, ich war auch zufrieden mit meinem Auto", sagte Schumacher nach Platz elf im Tagesklassement - mit 1,335 Sekunden Rückstand. "Leider lief es am Nachmittag nicht mehr so gut. Ich spürte von Anfang an Vibrationen, die dann immer schlimmer wurden. Weiterfahren hätte keinen Sinn gemacht, also bin ich an die Box gekommen, um das Problem analysieren zu lassen. So ist das nun einmal auf dieser Strecke: Das kleinste Problem kostet gleich eine Menge Zeit. Daher kann ich nicht vorhersagen, wie es am Samstag für uns laufen wird."#w1#

Ferrari war heute schlicht und einfach zu langsam

Auch der Blick auf die idealen Rundenzeiten - also die drei besten Sektorenzeiten aneinandergereiht - würde den Deutschen nicht wesentlich nach vorne spülen, ebenso wenig wie seinen Teamkollegen Rubens Barrichello, der mit 1,828 Sekunden Rückstand gar nur 15. wurde. Dennoch machte Ferrari phasenweise einen recht starken Eindruck: Immer dann, wenn Schumacher frei und mit einem funktionierenden F2005 fahren konnte, war er vorne dabei.

Auch bei Barrichello waltete Frust nach den beiden Sessions: "Ich war mit dem Auto heute nicht sehr zufrieden. Am Morgen war ich mit dem Bremsen-Setup nicht glücklich und am Nachmittag waren es eher allgemeine Schwierigkeiten mit dem Setup als mit einem speziellen Teil des Pakets. Das Auto war in einigen Bereichen am Nachmittag besser, aber das Handling war schwierig. Ich habe aber Vertrauen in das Team und ich bin mir sicher, dass wir die Situation verbessern können. Auf dieser Strecke kann der Fahrer den Ausschlag geben, was ein positiver Faktor ist, ebenso wie die Tatsache, dass wir nun einen Extratag haben, an dem wir darüber nachdenken können, was zu tun ist. Das Qualifying wird aber auf jeden Fall hart", sagte er.

Teamchef Jean Todt ergänzte, dass Feintuning am ersten Tag in Monaco am wichtigsten sei: "Dahingehend haben wir noch viel zu tun", seufzte er, "vor allem angesichts des Ausgangs des Nachmittagstrainings. Michael spürte Vibrationen. Als Vorsichtsmaßnahme haben wir ihn an die Box geholt. Obwohl er dadurch einen Großteil der zweiten Stunde verloren hat, konnten wir heute eine Menge an Daten sammeln."

Pause am Freitag könnte Ferrari entgegenkommen

"Wir haben anderthalb Tage vor uns, in denen wir die Situation analysieren können, damit wir am Samstag besser aufgestellt sind", kündigte der Franzose für seine Mechaniker am trainingsfreien Freitag in Monaco einen betriebsamen Tag an. Außerdem relativierte er die heutigen Abstände: "Man weiß am Freitag nie, wer mit wie viel Benzin unterwegs ist, daher ist es schwierig, das Kräfteverhältnis akkurat einzuschätzen."

Technikchef Ross Brawn analysierte die Situation folgendermaßen: "Michael spürte eine Vibration an seinem Auto, die im Laufe der Sitzung immer schlimmer wurde. Wir hielten es für klug, ihn hereinzuholen, um keine Risiken einzugehen. Wir sind noch nicht sicher, was das Problem ist. An Rubens' Auto müssen wir hinsichtlich des Setups noch einiges arbeiten, denn damit war er nicht zufrieden. Wir werden versuchen, einige Verbesserungen zu erreichen."

"Insgesamt sind wir mit den Autos aber zufrieden, denn sie schienen gut ausbalanciert zu sein, bis wir bei Rubens den falschen Weg beim Setup gingen und Michael das Problem bekam", fügte der Brite an. "Die Strecke wird immer schneller, und ich bin sicher, dass wir uns am Samstag erholen werden. Es ist gut, dass wir morgen einen freien Tag haben."