• 10.05.2002 09:46

  • von Marcus Kollmann

"Schumi": Werden nicht überall gewinnen

Der Ferrari-Pilot über das Kräfteverhältnis und warum man nicht auf allen Rennstrecken die Konkurrenz hinter sich halten können wird

(Motorsport-Total.com) - Mit insgesamt 50 WM-Punkten liegt die Scuderia Ferrari derzeit auf Platz 1 der Konstrukteurswertung und nach drei Michael Schumacher-Siegen in Folge, haben die ärgsten Verfolger der "Roten" schon den Kampf beinahe aufgegeben. BMW-Williams und McLaren-Mercedes kapitulieren vor der schier uneinholbar scheinenden Übermacht aus Maranello und rechnen nicht damit das Weltmeisterteam der vergangenen Jahre an der Titelverteidigung noch hindern zu können. Bestenfalls "ärgern" könne man die "Roten", glaubt man im weiß-blauen und silbernen Lager.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher rechnet damit, dass die Konkurrenz auf dem A1-Ring dran ist

Ferraris Nummer-1-Pilot ist zwar höchst erfreut über die Ehrfurcht die die Gegner haben und ausgesprochen zufrieden über die Konkurrenzfähigkeit seines neuen Boliden, doch abgehoben ist er deshalb noch lange nicht: "Es ist nicht unser Ziel, jedes Rennen zu gewinnen", erklärte der Rheinländer zur Verwunderung der Konkurrenz vor Beginn des Rennwochenendes in Österreich. Mangelt es dem Weltmeister langsam an der nötigen Motivation? Mitnichten, denn seine Aussage hat einen ganz anderen Hintergrund: "Es wäre ein unrealistisches Ziel und sehr arrogant, zu denken, dass wir alle Rennen gewinnen werden."

Auch wenn der 165-fache Grand Prix-Teilnehmer jüngst äußerte mit dem F2002 praktisch über ein Auto zu verfügen auf dem man auf allen Rennstrecken gewinnen kann, glaubt er dennoch nicht, dass es am Ende so kommen wird. Dafür sei die Formel 1 viel zu unberechenbar und auch die Gegner dürfe man nicht unterschätzen: "Wir werden natürlich immer unser Bestes geben, doch am Ende können wir nur sehen was dabei herauskommt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir auf einigen Strecken nicht gut genug sein und infolgedessen geschlagen werden." Ob es sich bei seinen Aussagen um Understatement oder eine realistische Einschätzung handelt, wird die Zeit zeigen.

Für den Österreich-Grand Prix rechnet der 57-fache Sieger zum Beispiel mit starker Gegenwehr aus dem Lager der Blau-Weißen: "Auf dem Circuit de Catalunya passte für uns alles, doch hier ist das nicht der Fall. Der A1-Ring ist ein Stop-and-go-Kurs und letztes Jahr waren die Williams in Phasen des Rennens ziemlich schnell. Ich glaube, dass es enger zugehen wird, doch ich hoffe natürlich, dass wir am Ende die Oberhand haben werden", verspricht "Schumi" ein spannendes Rennwochenende das in einer Stunde mit dem 1. Freien Training beginnt. Den Verlauf der Session können Sie übrigens auf F1Total.com im Live-Ticker mitverfolgen und sich so selbst ein Bild über das Kräfteverhältnis an diesem Wochenende machen.