• 08.07.2004 13:15

"Schumi II": "Mein Sohn hat es leider auch gesehen"

Ralf Schumacher spricht über die Reaktionen seiner Familie auf den Unfall und warum er Sohn David ins Rennauto setzen würde

(Motorsport-Total.com) - Über die Risiken des Rennsports - und wie Frau und Kind auf seinen schweren Unfall reagiert haben - spricht Formel- 1-Pilot Ralf Schumacher in einem Exklusiv-Interview mit 'RTL'-Moderatorin Katja Burkard. Das Interview ist in der morgigen Sendung 'Life! Die Lust zu leben' um 22:15 Uhr zu sehen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher würde David bei seinen Rennfahrer-Ambitionen unterstützen

Frage: "Können Sie sich inzwischen an den Unfall erinnern?"
Ralf Schumacher: "Nein, ich kann mich auch jetzt an nichts erinnern. Das Kurzzeitgedächtnis ist da einfach ausgelöscht. Bei mir ist fast der gesamte Sonntag verschwunden."#w1#

Frage: "Was war ihr erster Gedanke danach?"
Schumacher: "Es ist natürlich sehr viel schlimmer für das Umfeld, vor allem für meine Frau, die in Salzburg alleine saß mit meinem Sohn und nicht dabei sein Konnte. Mein Sohn hat es leider auch gesehen."

Frage: "Wie hat ihr Sohn David darauf reagiert?"
Schumacher: "Beim Kleinen war es zum Glück überhaupt kein Problem. Ich war ja am nächsten Tag zu Hause, da hat er gefragt, Papa, hast du noch Aua Kopf oder Aua Rücken. Ich habe ihn beruhigt, ihn danach noch zweimal auf den Vorfall angesprochen, aber er scheint es fast schon wieder vergessen zu haben."

Frage: "Haben sie keinen Moment als Familienvater gedacht, das Risiko ist zu groß?"
Schumacher: "Der Gedanke ist mir nie gekommen. Am Tag danach wollte ich wieder direkt ins Auto steigen, ich wäre sofort wieder gefahren. So ein Unfall ruft nicht den geringsten Zweifel in mir hervor."

Frage: "Wie hat ihre Frau Cora reagiert?"
Schumacher: "Es war sicherlich während der ganzen Zeit schwer für sie. Aber sie hat nie gesagt, hör' auf, nie gefragt, warum ich das ganze überhaupt mache, das gibt es bei uns überhaupt nicht. Sie weiß einfach, wie viel Spaß es mir macht, sie würde es nie verlangen.

Frage: "Wie würden sie reagieren, wenn ihr Sohn auch Rennfahrer werden wollte - würden Sie ihr Okay geben?"
Schumacher: "Auf jeden Fall, er muss es ja selber wissen. Er interessiert sich ja für Motorsport, er fährt mit seinem Quad und Go-Kart, er mag das, ihm macht das Spaß. Und wenn es ihm keinen Spaß macht, dann soll er es lassen. Was auch immer er machen möchte, wir beiden werden ihn unterstützen, solange er es ordentlich macht."

Frage: "Hätten sie keine Angst um ihr Kind?"
Schumacher: "Für mich wäre es sicherlich schlimmer, so einen Unfall bei meinem Sohn oder meiner Frau zu sehen. Aber wie soll der Vater, der es vorlebt, seinem Sohn diesen Sport verbieten?"