Schumacher will Gegner in die Wüste schicken
Mit dem neuen F2005 will Michael Schumacher die Auftaktniederlagen vergessen machen - Konkurrenz zieht den Kopf nicht ein
(Motorsport-Total.com/sid) - Neues Auto, neues Glück: Nach dem schlechtesten Saisonstart seiner Formel-1-Karriere will Michael Schumacher alle Gegner bei der mit Spannung erwarteten Rennpremiere des Ferrari F2005 wieder in die Wüste schicken. "Wir werden uns Schritt für Schritt nach vorne arbeiten. Die beiden verkorksten Auftaktrennen stacheln uns noch mehr an. Alle sind motiviert, alle sind heiß", erklärte der Weltmeister, der beim Großen Preis von Bahrain am Sonntag aus der Krise fahren will.

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Ein letzter Blick auf den F2004M - Ferrari setzt in Bahrain erstmals den F2005 ein
Der neue rote Renner soll fast eine Sekunde schneller sein als das überarbeitete Vorjahresmodell F2004M, mit dem Schumacher nach dem Ausfall in Melbourne zuletzt in Malaysia Platz sieben belegte. Nach Reifentests stimmte sich der 36-Jährige beim Osterfest mit der Familie daheim in der Schweiz auf die Reise ins Königreich Bahrain ein. Derweil machte Ferrari zwei F2005 in 24-Stunden-Schichten für die erhoffte Aufholjagd startklar.#w1#
Barrichello kündigt den Gegenangriff für Bahrain an
Der kritisierte Reifenpartner Bridgestone ist nach Tests über Tausende Kilometer "von dem guten Abschneiden in Bahrain überzeugt", wie es heißt. Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello wird noch deutlicher: "Mit dem neuen F2005 können wir nach zwei Rennen in der Defensive wirklich zum Gegenangriff übergehen. In Bahrain haben wir das Rennen im vergangenen Jahr mit einer halben Runde Vorsprung gewonnen."
Als Sieger der Premiere auf dem 100-Millionen-Euro-Kurs durfte damals Michael Schumacher mit dem aus Rosenwasser und Granatäpfeln gebrauten Ersatz-Champagner feiern. Diesmal freut sich der Deutsche nur auf den ersten Auftritt in diesem Jahr mit Siegchance: "Das erste Rennen im neuen Auto ist immer ein Erlebnis. Dieser Kurs fordert Bremsen und Reifen, außerdem dürfte es heiß werden."
Dass nur der F2004M als Ersatzauto zur Verfügung steht und der neue Renner beim letzten Barrichello-Test einen Motorschaden hatte, macht Schumacher keine Angst. Ferrari werde in diesem Jahr Rennen gewinnen, und der Rückstand von 14 Punkten auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso sei nach zwei von 19 Rennen noch kein Weltuntergang, meinte der Weltmeister.
Briatore: "Können Ferrari und Michael endlich entmachten"
Trotzdem hat die Konkurrenz den Respekt vor dem "roten Riesen" etwas verloren. BMW WilliamsF1 Team Pilot Nick Heidfeld will wie beim dritten Platz in Malaysia bester Deutscher werden, und Alonso schickte eine Kampfansage hinterher: "Fisichella und ich sind auch in Bahrain wieder die Messlatte für alle anderen. Wir haben eine große Chance auf den WM-Titel." Sein Renault-Teamchef Flavio Briatore ist ebenfalls von einem neuen "blauen Wunder" überzeugt: "Wir haben vor dem neuen F2005 keine Angst. Es sieht so aus, als könnten wir Ferrari und Michael endlich entmachten."
Toyota-Pilot Ralf Schumacher hat seinen Bruder im Titelkampf bereits abgeschrieben und fürchtet sich mehr vor Wetterkapriolen: "Da die Rennstrecke mitten in der Wüste liegt, könnte durchaus mal ein Sandsturm über die Piste fegen."

