• 26.05.2006 12:59

Schumacher: Viel Arbeit am "blauen Freitag"

Warum Ferrari nach der Trainingsniederlage den Kopf nicht hängen lässt und die "Silberpfeile" vom nächsten Triumph in den Straßen von Monaco träumen

(Motorsport-Total.com/sid) - Auch am "blauen Freitag" von Monaco wartete auf Michael Schumacher viel Arbeit - neben zwei Sponsorenterminen vor allen Dingen noch eine harte Analyse. Nach dem Trainingsschock vom Vortag diskutierte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister am Nachmittag mit den Ferrari-Technikern lange über die Gründe des unerwarteten Rückschlags.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

In Monaco ist die Formel 1 einfach ein bisschen anders als überall sonst...

"Ich weiß nicht, was passiert ist. Wir sind einfach zu langsam. Da wartet noch einige Arbeit auf uns", sagte Schumacher ratlos. Die Hoffnung hat er vor dem Grand Prix von Monaco am Sonntag in Monte Carlo aber nicht verloren: "Wir sind auf jeden Fall erfahren genug, um aus dieser Situation wieder herauszukommen."#w1#

Alonso ist für Sonntag siegessicher

"Wir werden in Monaco gewinnen." Fernando Alonso

WM-Spitzenreiter und Titelverteidiger Fernando Alonso nahm den Ferrari-Absturz derweil erfreut zur Kenntnis und zog seine Schlüsse: "Wir werden in Monaco gewinnen", sagte der Spanier, der in den bisherigen sechs Rennen 54 von möglichen 60 Punkten sammelte. Die Bilanz Alonsos ändert aber nichts am ungebrochenen Kampfgeist Schumachers: "Ich fühle mich deshalb nicht unter Druck. So wie wir schon einige Fehler gemacht haben, erwarte ich auch noch ein paar Fehler von Fernando", sagte der 37-Jährige.

Doch wie ein Nackenschlag hatte Schumacher nach zuletzt zwei Siegen und einem zweiten Platz in den zurückliegenden drei Rennen die Trainingspleite getroffen. Zumal er sich trotz des bereits fünf Jahre zurückliegenden letzten Triumphes in Monaco gute Siegchancen ausgerechnet hatte. Ferrari-Technikchef Ross Brawn sieht allerdings keinen Grund zur Sorge: "Wir sind stärker als es im Training den Anschein hatte. Die Situation wird sich für uns schon am Samstag verbessern, wenn im Qualifying mehr Grip auf der Strecke ist."

Doch Schumacher blickt dem Qualifying mit gemischten Gefühlen entgegen. Der neue Modus mit dem Dreiphasensystem birgt vor allen Dingen in den engen Gassen des Fürstentums große Gefahren: "Da kann es schon passieren, dass du plötzlich ohne Zeit dastehst. Da kann man wegen des Verkehrs und gelber oder roter Flaggen ruck, zuck raus sein", meinte der Ferrari-Star.

Villeneuve rechnet mit chaotischem Qualifying

"Das könnte ein regelrechtes Quali-Chaos geben." Jacques Villeneuve

Allein der Gedanke an die erste Phase, in der sich alle 22 Autos auf der nur knapp fünf Meter breiten Straße befinden werden, sorgt nicht nur bei Schumacher für Sorgenfalten: "Das könnte ein regelrechtes Quali-Chaos geben", mahnte BMW Sauber F1 Team Pilot Jacques Villeneuve vor dem Kampf gegen die Uhr zwischen den Leitplanken. Mercedes-Sportchef Norbert Haug erwartet einen "regelrechten Thriller".

Zuversicht herrscht bei den "Silberpfeilen", nachdem Juan-Pablo Montoya als Trainingsdritter schnellster Stammpilot war. Dabei hatte die Crew am Ende der ersten Sektion einige bange Momente zu überstehen, als Kimi Räikkönens Rennwagen wegen eines Feuers am Hitzeschild des linken Auspuffs liegen geblieben war und ein Motorenwechsel nicht ausgeschlossen werden konnte.

"Das Team hat einen tollen Job gemacht und Kimis Wagen wieder hingekriegt", lobte Haug. Der Traum vom neuerlichen Triumph im Fürstentum nach dem Räikkönen-Coup im letzten Jahr lebt bei den "Silbernen" also weiter. Haug: "Ein Sieg in Monaco hat eben den höchsten Prestigewert." Das Team mit dem Stern hat seit 1998 immerhin vier der acht Grands Prix in Monte Carlo gewonnen.