• 31.03.2005 17:05

  • von Fabian Hust

Schumacher und Barrichello nur vorsichtig optimistisch

Michael Schumacher und Rubens Barrichello stellten sich am Donnerstag am 'Sakhir Circuit' den Fragen der Journalisten

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstagnachmittag kamen Michael Schumacher und Rubens Barrichello am 'Sakhir Circuit' an, wo sie sich wie üblich zunächst den Fragen der Journalisten stellten. Den Anfang machte dabei der Brasilianer, welcher natürlich über das bevorstehende Renndebüt des neuen F2005 beim Großen Preis von Bahrain ausgequetscht wurde.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Stepney

Michael Schumacher und Nigel Stepney in der Ferrari-Garage

"Ich muss jedem bei Ferrari für die Arbeit danken, die sie erledigt haben, um den F2005 für dieses Rennen fertig zu bekommen", so Barrichello. "Sie haben Tag und Nacht gearbeitet, das Rennteam und alle in der Fabrik. Ich hatte nur sieben Stunden, um das Auto an einem Testtag in Mugello kennen zu lernen. Ich habe gespürt, dass das Auto besser ist und in den schnellen Kurven über eine erstaunliche Balance verfügt."#w1#

Barrichello war von der ersten Runde an überzeugt

"Von der ersten Runde aus der Box an wusste ich, dass der F2005 ein schnelleres Auto ist", so der 32-Jährige weiter. "Es hat mir ein gutes Gefühl vermittelt und nun müssen wir sehen, um wie viel schneller es ist. Im Vergleich zum vorherigen Auto ist es eine große Verbesserung. Ich hoffe, dass es uns erlaubt, einen Schritt nach vorn zu machen, aber ich bleibe mit den Füßen auf dem Boden."

Neben der Leistung des F2005 kommen beim Debüt eines Autos auch noch weitere Unbekannte hinzu: "Alles in Bezug auf die Knöpfe und die Sitzposition ist bei diesem Auto wie im alten, es gibt also kein Problem, sich beim Fahren anzupassen. Aber, was wir noch brauchen, ist das richtige Gefühl in Bezug auf das Aussortieren des richtigen Setups. Wir müssen an diesem Wochenende so viele Informationen so schnell wie möglich sammeln, um ein gutes Setup für das Rennen zu haben."

Findet Ferrari ein probates Setup?

Die Gefahr ist, dass es ein Problem gibt und die Fahrer nicht viele Kilometer fahren können und man so mit einem Setup ins Rennen geht, das nicht optimal ist. Das weiß auch der Paulista: "Man kann ein schnelles Auto haben, aber ohne das richtige Setup holt man nicht das Maximum aus ihm heraus. Diese Arbeit wird für uns an diesem Wochenende die größte Herausforderung sein. Ich denke nicht, dass wir Zuverlässigkeitsprobleme haben werden, weil das Auto neu ist. Diesbezüglich kann man also gelassen bleiben."

Ist Ferrari am Ende, weil Renault die beiden ersten Grands Prix gewonnen hat? Barrichello kann bei einer solchen Frage nur müde lächeln: "Wir sind eine starke Gruppe von Leuten, die sich auf unsere Probleme konzentriert und ich denke nicht, dass dies das Ende der aktuellen Ferrari-Ära ist. Zumindest hoffe ich das!"

Barrichello genießt die erstarkte Konkurrenz

"Tatsache ist, dass ich in der aktuellen Situation die Herausforderung genieße und mich darauf freue zu sehen, welche Fortschritte wir mit dem neuen Auto machen. Wir wissen, dass wir Druck mit unserem Testprogramm machen müssen und versuchen müssen, eine weitere Meisterschaft zu gewinnen. Im vergangenen Jahr waren wir sehr schnell hier, mal sehen, was in diesem Jahr passiert."

Schumacher: Lob für die Arbeit des Teams

Auch Teamkollege Michael Schumacher bekam ähnliche Fragen gestellt: "Ich bin froh, dass alle im Team so hart gearbeitet haben, um das Auto hier vor dem Zeitplan fertig zu haben. Nun müssen wir einmal sehen, ob es gut genug ist, um uns zurück an die Spitze zu bringen. Ich denke jedoch, dass es ein weiteres hartes Rennwochenende für uns werden wird, aber hoffentlich nicht so hart wie jenes in Malaysia."

Der Weltmeister muss zugeben, dass man wegen des vorgezogenen Debüts keineswegs optimal vorbereitet ist: "Unsere Testfahrer und das Testteam haben die meisten Arbeit am F2005 durchgeführt, ich und Rubens haben jeweils nur einen Tag getestet. Aber ich habe das Gefühl, dass wir ausreichend Kilometer mit ihm gefahren sind, um es hier zu verwenden."

Und was ist mit der starken Vorstellung der Renault? "Das habe ich euch doch so vorhergesagt. Renault ist ganz klar sehr stark und ich habe in der Vergangenheit immer gesagt, dass die Zeit kommen wird, in der uns andere Teams einen harten Kampf liefern werden. Die Leute glaubten mir nicht, aber nun haben sie den Beweis."

Schumacher bleibt (noch) gelassen

"Aber wir hatten schon in der Vergangenheit harte Zeiten", fährt der Deutsche fort. "Wenn man sich an 2003 erinnert, da hatte ich nach den ersten drei Rennen nur acht Punkte. Lasst uns sehen, wie viele Punkte ich hier Sonntagabend habe. Ferrari verfügt über die Ressourcen, um wieder an die Spitze zu kommen. Wir haben mit Bridgestone auch eine Starke Partnerschaft. Sie wurden jetzt kritisiert, aber man darf nicht vergessen, dass wir in den letzten fünf Jahren mit ihnen in Folge gewonnen haben und ich vertraue ihnen, dass auch sie zurückschlagen können. Wir hatten bisher nur zwei Rennen und es sind in diesem Jahr 19 Rennen, es ist also noch ein langer Weg."

In Bezug auf das kommende Rennen erwartet Schumacher eine Bewährungsprobe für das neue Auto und das Team: "Man verfügt nicht über die Kilometerleistung wie noch in der Vergangenheit. Die Motoren müssen nun zwei Rennwochenende lang halten, man muss aus diesem Grund schauen, wie viele Kilometer man fahren kann. Vielleicht werden wir nach den beiden Qualifikations-Einheiten eine bessere Ahnung davon haben, wo wir im Vergleich zu unserem Wettbewerb stehen."