Schumacher hat Spa-Francorchamps schon abgehakt

Über die Kollision mit Sato ärgert sich Michael Schumacher noch immer, doch eine Chance auf den Sieg hätte er wohl so oder so nicht gehabt

(Motorsport-Total.com) - Als Michael Schumacher gestern in Spa-Francorchamps in der 14. Runde beim Anbremsen der La-Source-Haarnadel von Takuma Sato gerammt und aus dem Rennen befördert wurde, war der Ferrari-Star so stinksauer, dass er zielstrebig zu seinem japanischen Konkurrenten marschierte und dessen Helmvisier wütend zuklappte.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

So sieht kein glücklicher Ex-Weltmeister aus: Michael Schumacher in Belgien

"Das war wieder einmal eines der Erlebnisse in diesem Jahr, die wir ganz schnell wegstecken müssen, aber ich bin sicher, dass wir das sehr gut hinbekommen - trotz des spontanen Ärgers gestern", erklärte der seit Monza entthronte Weltmeister am Tag nach dem Grand Prix von Belgien auf seiner Internetseite. Aber: "Ich fand es einfach zu dumm, durch eine solch komplett unnötige Aktion aus einem Rennen auszuscheiden."#w1#

Schumacher klingelte unmittelbar nach der Kollision seinen Teamchef Jean Todt am Handy an und bat den Franzosen darum, die Anhörung bei der Rennleitung vorzuverlegen, um schneller aus Spa-Francorchamps verschwinden zu können. Dass der 36-Jährige noch während des Rennens die Strecke verließ, sprach Bände über seine Laune - doch ein paar Stunden später genoss er mit seiner Frau Corinna und einigen Freunden schon wieder ein nettes Abendessen.

"Hätte, wenn und wäre gehören nicht zu meinem Wortschatz." Michael Schumacher

"Und heute, mit ein bisschen Abstand", fügte er an, "muss man sowieso sagen, dass sich das Rennen nicht so entwickelt hätte, wie wir uns das erhofft hatten. Wir hatten ganz klar darauf gesetzt, dass es relativ bald nach Rennstart zu regnen beginnen würde und es danach bei wechselnden Bedingungen eventuell möglich gewesen wäre, uns durch geschickte Entscheidungen nach vorne zu spülen. Es hat aber dann ja gar nicht geregnet, insofern wäre das Rennen eh nicht nach Wunsch verlaufen."

Zwar wären seiner Meinung nach "sicher einige Punkte" drin gewesen, was für den Kampf um Platz drei in der Fahrer-WM gegen Juan-Pablo Montoya sehr geholfen hätte, "aber darum wäre es sowieso nicht gegangen. Außerdem: Hätte, wenn und wäre gehören nicht zu meinem Wortschatz", grummelte der Deutsche. Drei Rennen vor Schluss der Saison 2005 hat er allerdings nur fünf Zähler Vorsprung auf Montoya, zwölf auf Trulli und 14 auf Fisichella.

"Wir waren vielleicht ein bisschen näher dran als zuletzt, doch noch immer nicht nah genug", zog Schumacher abschließend seine Belgien-Bilanz. "Unter normalen Bedingungen hätten wir praktisch kaum Chancen gehabt, und auch unter nassen Bedingungen war es nicht berauschend. Jetzt müssen wir wirklich schauen, dass wir wieder den Anschluss finden, damit wir in den letzten drei Saisonrennen besser aussehen. Daran werden wir nun weiter in aller Konzentration arbeiten."