Schumacher: "Das Blatt hat sich gewendet"

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher musste sich im Qualifying zum Großen Preis von Kanada BMW-Williams-Pilot Juan-Pablo Montoya geschlagen geben, der in der WM-Wertung 33 WM-Punkte hinter dem Ferrari-Fahrer auf dem zweiten Platz liegt. In der FIA-Pressekonferenz spricht der Deutsche über die verpasste Pole Position, die Situation am Start und das Kräfteverhältnis zu BMW-Williams.

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In den Augen von Schumacher ist die Ferrari-Dominanz in Montreal Geschichte

Frage: "Wir haben gesehen, dass Juan-Pablo hier ziemlich Druck gemacht hat. Warum musstest du deine letzte Runde abbrechen? Wegen des Regens?"
Michael Schumacher: "Aus der letzten Runde war die Luft schon zu sehr raus und es gab keinen Grund, es trotzdem zu versuchen."

Frage: "Diese Strecke ist ein Kompromiss aus Abtrieb für die Kurven und zu wenig Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden. Wie sehr wirst du dein Auto für morgen verändern, mit dem Wissen, dass du hinter Juan-Pablo starten wirst?"
Schumacher: "Mit Sicherheit haben wir eine Art Qualifying-Setup und ein Renn-Setup. Unsere Jungs haben ganz klar gut gearbeitet, was die Qualifikations-Motoren angeht, sie haben heute wirklich gut funktioniert. Für morgen werden wir die notwendigen Veränderungen vornehmen und wir fühlen uns gut dabei."

Frage: "Bist du enttäuscht, dass du am Ende nicht um die Pole fahren konntest?"
Schumacher: "Ein wenig, aber wir haben es nicht auf die Reihe bekommen und das ist das Ergebnis."

Frage: "Hast du den Regen erst für später erwartet?"
Schumacher: "Wir wussten, dass es ein Regenrisiko gibt, aber wie früh oder spät er kommt, kann man nie genau vorhersagen."

Frage: "Beim letzten Rennen kamen die McLaren am Start besser weg als die Williams. Hast du ein ähnliches Gefühl, nachdem du dir die Launch-Control angeschaut hast?"
Schumacher: "Ich weiß nicht, was sie gesagt haben, aber was in Monaco ganz offensichtlich war, war die Tatsache, dass die Seite von Coulthard mehr Grip hatte als die rechte Seite und das war der Grund, warum Coulthard Montoya überrumpeln konnte."

Frage: "Bist du für morgen zuversichtlich, was den Start aus der ersten Reihe angeht?"
Schumacher: "Wir sind zuversichtlich, wenn alles funktioniert ? die Systeme denke ich, sind so optimiert, dass man immer gleich weg kommt, so lange die Reifenhersteller sich bei der Start-Performance nicht sehr voneinander unterscheiden. Dann bleibt man da, wo man ist."

Frage: "Bist du für das Rennen zuversichtlich?"
Schumacher: "Wir sind immer zuversichtlich. Wir wissen, dass wir ein gutes Auto haben, aber wenn man Zweiter ist, dann muss man einen Weg nach vorne finden und das wird schwierig werden."

Frage: "Kannst du eine andere Strategie wegen der neuen Boxengassenausfahrt sehen?"
Schumacher: "Die Boxengasse ist vielleicht ein wenig schneller aber wohl nur marginal, weswegen ich da nicht zu viele Veränderungen erwarte."

Frage: "Erwartest du Probleme?"
Schumacher: "Es gab seit gestern erneut eine Modifikation. Mit Sicherheit also nicht. Sie haben die Linie ausgeweitet."

Frage: "Juan-Pablo hat gezeigt, dass er sich durch andere Fahrer nicht einschüchtern lässt, von dir inklusive. Was ist dein Plan für die erste Kurve? Macht für dich die Tatsache, dass er nicht zurücksteckt, überhaupt einen Unterschied?"
Schumacher: "Nicht wirklich, denn ein guter Rennfahrer muss so sein und um ehrlich zu sein sind wir alle vom gleichen Schlag. Jeder ganz vorne kann sich selbst wohl als guten Rennfahrer bezeichnen und wir wissen, was wir zu tun haben. Es wird eng werden und wer auch immer den besseren Start haben wird, wird vielleicht in der ersten Kurve nach vorne stechen."

Frage: "Hat sich die Lücke zwischen Williams und euch geschlossen?"
Schumacher: "Ja. Das ist offensichtlich denke ich. Wir waren eine ganze Weile vorne und nun hat sich das Blatt gewendet. Wir haben das schon oft erwähnt und die Leute haben nicht geglaubt, dass es so kommen wird, aber so ist es nun einmal. Es wird andere Strecken geben, die uns bevorteilen werden, aber hier sind sie vielleicht etwas mehr bevorteilt als wir das sind."

Frage: "Machst du dir Sorgen, dass die Hinterreifen hier Blasen werfen könnten?"
Schumacher: "Nein, nicht zwangsläufig."