Ferrari hat noch Arbeit vor sich
Ferrari war am Freitag in Montreal zwar mit der Balance des F2002 zufrieden, für die Bestzeit aber nicht schnell genug
(Motorsport-Total.com) - Nicht die schnellsten Zeiten konnten am Freitag die Ferrari-Fahrer in Montreal drehen. Während Michael Schumacher am Ende des zwei Mal einstündigen Freien Trainings immerhin noch auf Position drei vorfahren konnte, lag Rubens Barrichello nach einigen Bremsproblemen nur auf Platz acht, hofft aber trotzdem am Samstagnachmittag im Qualifikationstraining auf die Pole Position.

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Schumacher fuhr im Freien Training am Freitag in Montreal die drittbeste Zeit
Am Ende der ersten Session hatte Michael Schumacher eine Schrecksekunde zu überstehen, als der vierfache Weltmeister an der "Wall of Champions" am Ausgang der letzten Kurve mit der rechten Seite seines Autos die Mauer berührte. Trotzdem konnte er bis Ende der zweiten Stunde insgesamt 41 Runden mit seinem F2002 auf dem 4,361 Kilometer langen Kurs zurücklegen und dabei noch bis auf Platz drei nach vorne fahren, wo ihm schließlich 0,611 Sekunden zur Bestzeit fehlten.
Der 33-Jährige war mit dem ersten Trainingstag in Montreal insgesamt zufrieden: "Ein produktiver Freitag. Wir haben uns hauptsächlich auf die Reifenwahl konzentriert, um unsere Wahl für morgen zu treffen. Deshalb haben wir nicht so viel am Setup des Autos für das Qualifikationstraining arbeiten können, aber wir haben morgen Vormittag noch viel Zeit dafür. Der Abstand zum Tagesbesten heute ist recht klein. Letztes Jahr waren wir auf dieser Strecke etwas am Kämpfen, aber ich denke nicht, dass es noch einmal so sein wird. Ich berührte die Wand heute Morgen einmal, weil ich ein wenig zu schnell war und zu weit nach außen kam."
Rubens Barrichello brachte es unterdessen auf 37 Umläufe im Freitagstraining und war am Ende 0,652 Sekunden langsamer als sein Teamkollege. Der Rückstand des 30-Jährigens zur Spitze betrug sogar 1,033 Sekunden.
Trotzdem blickt der Paulista dem Qualifying zuversichtlich entgegen: "Insgesamt lief das Auto ziemlich gut. Ich hatte einige Probleme mit den Bremsen in der zweiten Stunde und konnte so noch nicht die richtige Abstimmung finden. Aber ich bin trotzdem nicht besorgt, da das Auto ziemlich gut ausbalanciert ist. Das Auto arbeitet gut, wir müssen nun das richtige Setup finden. Es ist richtig, dass die Pole Position hier weniger wichtig als in Monaco ist, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht dafür arbeiten, um morgen an der Spitze zu sein."
Rennleiter Jean Todt möchte am Samstag mit beiden Autos in der ersten Startreihe stehen: "Wieder kann ich sagen, dass dies ein typischer Freitag war. Wir arbeiteten in Vorbereitung auf das Rennen und versuchten das beste Setup zu finden. Wie führten auch einige Vergleichtests mit den zwei Reifentypen durch. Alles in allem kann ich sagen, dass dies ein positiver Tag war, ohne große Probleme. Die Rundenzeiten sind schneller als am Freitag im letzten Jahr, was nicht überraschend ist, auf Grund der Streckenänderungen. Ich erwarte morgen ein sehr enges Qualifikationstraining. Soweit haben wir bisher alles, um mit beiden Autos in die erste Startreihe zu fahren."
Technikdirektor Ross Brawn fügte hinzu: "Wir konzentrierten uns heute auf die Rennvorbereitungen und es war eine vernünftige Session. Wir führten einen guten Reifenvergleich mit Michael durch. Im Augenblick scheint er einen Reifen zu bevorzugen, aber wir haben noch keine Entscheidung getroffen. Wie hatten einige Bremsprobleme mit Rubens, die wir noch nicht beheben konnten. Wir werden heute Abend die Daten diesbezüglich genau analysieren. Wir testeten unterschiedliche Bremskonfigurationen, aber er war mit keiner glücklich."

