• 07.06.2002 20:26

  • von Fabian Hust

Formel Spannung regiert im Freien Training in Kanada

So eng ging es schon lange nicht mehr zu: Coulthard sichert sich die Bestzeit vor Montoya und Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - "Kanada wird schmerzhaft werden", meinte McLaren-Teamchef Ron Dennis noch nach dem Sieg von David Coulthard beim Großen Preis von Monaco, rund zwei Wochen später steht der Schotte erneut ganz vorne. Natürlich war es nur das Freie Training am Freitag auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve', aber dennoch zeigt die Bestzeit von 1:15.407 Minuten nach 40 Runden, dass die Silberpfeile auf dem Power-Kurs überraschend gut bei der Musik sind. Dies untermauerte auch Teamkollege Kimi Räikkönen, der mit 0,539 Sekunden Rückstand auf den vierten Platz kam.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Meldet sich wieder zurück: David Coulthard im McLaren-Mercedes

Die zweitschnellste Zeit mit 0,136 Sekunden Rückstand fuhr Juan-Pablo Montoya, der sich auch nicht von Kupplungsschwierigkeiten an seinem BMW-Williams aus dem Konzept bringen lies. Teamkollege Ralf Schumacher kam mit 0,611 Sekunden Rückstand nach 45 Runden auf den fünften Platz. Sah es nach dem 1. Freien Training noch nach einer Bridgestone-Dominanz aus, so wirkte Michelin auf der gummierten und mit über 35 Grad auch heißer gewordenen Strecke am Mittag stärker aus.

Das bekam Ferrari zu spüren, wo die Doppelbestzeit vom Morgen nicht aufrechterhalten werden konnte. Michael Schumacher kam nach 41 Runden mit 0,381 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz. Der Kerpener hatte im 1. Freien Training Ausgangs der letzten Schikane die "Wall of Champions" touchiert und sich dabei die Aufhängung beschädigt. Den Defekt konnten die Italiener aber in der Pause beheben. Teamkollege Rubens Barrichello kam mit 1,033 Sekunden Rückstand deutlich abgeschlagen auf den achten Platz.

Geheimfavorit Toyota machte erst in den zweiten 60 Trainingsminuten auf sich aufmerksam, als Mika Salo mit 0,852 Sekunden Rückstand auf den sechsten Platz nach vorne fahren konnte. Teamkollege Allan McNish kam über den 20. Platz und 2,904 Sekunden Rückstand nicht hinaus. BAR-Honda machte mit dem stark überarbeiteten Auto einen guten Eindruck. Olivier Panis kam mit 0,926 Sekunden Rückstand auf den siebten Platz, Teamkollege Jacques Villeneuve wurde mit 1,041 Sekunden Abstand auf die Spitze als Neunter geführt.

Zufrieden kann auch Heinz-Harald Frentzen sein, der zwar mit Bremsproblemen kämpfte, was in zwei Drehern endete, dafür aber mit 1,386 Sekunden Rückstand nach 40 Runden den ersten Arbeitstag als Letzter der Top 10 beendete. Teamkollege Enrique Bernoldi wurde drei Plätze dahinter mit 1,611 Sekunden Abstand auf den Tagesschnellsten David Coulthard geführt. Ein Platz in den Punkten ist für das Team also an diesem Wochenende nicht undenkbar ? schließlich ist Montreal bekannt für viele Ausfälle.

Rang 11 ging am Freitagmittag an Pedro de la Rosa im Jaguar, der 1,394 Sekunden Rückstand zu verzeichnen hatte. Teamkollege Eddie Irvine wurde auf den Zeitenmonitoren als 17 mit 2,358 Sekunden Rückstand geführt. Bei Jordan-Honda war "Kanada-Spezialist" Giancarlo Fisichella wenig überraschend der Schnellste. Der Römer stellte das Auto mit 1,582 Sekunden Rückstand auf den 12. Platz. Teamkollege Takuma Sato ließ das Auto heil und kam mit 2,736 Sekunden Rückstand auf den 19. Platz.

Enttäuschend die Vorstellung des Sauber-Teams am ersten Tag in Montreal. Nick Heidfeld hatte als 14. 1,843 Sekunden Rückstand zu beklagen, Teamkollege Felipe Massa fehlten auf Platz 16 liegend 2,082 Sekunden auf die Spitze. Dazwischen schob sich Jenson Button im ebenfalls erschreckend langsamen Renault. Jarno Trulli wurde gar nur als Vorletzter geführt, er musste sein Auto allerdings bereits vorzeitig mit technischen Problemen abstellen.

Den ersten Trainingstag in Kanada, der bei schönstem Sonnenschein und Temperaturen von knapp über 20 Grad über die Bühne ging und traditionsgemäß viele Fahrer durch Notausgänge, Kiesbetten und Wiesen fahren sah, endete für Mark Webber im Minardi nach 36 Runden auf dem 18. Platz. Der Australier hatte 2,627 Sekunden Rückstand zu verzeichnen, Teamkollege Alex Yoong bildete wie so oft das Schlusslicht. Dem Malaysier fehlten nach 56 Runden 3,643 Sekunden auf die Spitze.