• 19.04.2003 18:17

  • von Fabian Hust

Schumacher-Brüder reisten zur schwerkranken Mutter

Michael und Ralf Schumacher sind gleich im Anschluss an das Qualifying zu ihrer schwerkranken Mutter nach Köln geflogen

(Motorsport-Total.com) - Sportlich gab es für die Schumacher-Brüder am Samstag Grund zur Freude, denn Michael und Ralf Schumacher werden das Rennen am Sonntag aus der ersten Startreihe aus angehen können, doch der Weltmeister beschränkte sich auf kurzes Jubeln im Auto und Shake-Hands mit den Mechanikern und auch Ralf Schumacher konnte nur gequält lächeln, als ihn sein Bruder zum Schluss doch noch auf den zweiten Rang verdrängte.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Corinna

Michael und Corinna Schumacher steigen zu Ralf ins Auto

Gleich nach der Qualifikation reisten die Schumacher-Brüder gemeinsam von der Rennstrecke ab und machten sich auf den Weg in die Uni-Klinik Köln, in der Mutter Elisabeth schwer krank liegt. Die 55-Jährige liegt nach einer Notoperation in einem künstlichen Koma. Ralf Schumacher hatte vor dem Rennwochenende sogar ernsthaft darüber nachgedacht, nicht an den Start zu gehen, nun wollen beide am Samstagabend oder Sonntagmorgen wieder an die Rennstrecke zurückkehren.

"Natürlich überlegt man in so einer Situation, ob man fahren soll oder nicht", so Ralf Schumacher auf der BMW-Motorsportseite. "Aber nach dem ersten Schock wurde klar: Man kann nicht einfach alles stehen und liegen lassen. Das kann niemand. Wir können nur alles für unsere Mutter tun. Und hoffen. Ich versuche natürlich, mich jetzt irgendwie auf das Rennen zu konzentrieren."

Noch immer kämpft die Mutter der Rennfahrerbrüder um ihr Leben und so war es verständlich, dass beide keine Interviews geben wollten und sich stattdessen zusammen mit ihren Ehefrauen in einem dunkelblauen Miet-Maserati des Ferrari-Teams auf den Weg in Richtung Flughafen machten. Weil es am Sonntagmorgen kein Warm Up mehr gibt, bleibt den Brüdern Zeit, ihre Mutter zu unterstützen, die schon seit längerer Zeit krank sein soll, letzte Woche zusammenbrach und seitdem um ihr Leben kämpft.

Laut Ross Brawn, Technischem Direktor von Ferrari, ist Michael Schumacher über den Gesundheitszustand der Mutter "sehr besorgt" und steht im ständigen Kontakt zu den Ärzten. Bemerkenswert, wie sich beide Fahrer an diesem Wochenende trotz der privat schwierigen Situation professionell verhalten haben. Laut dem Briten räumt Ferrari dem Weltmeister alle Freiräume ein, die man ihm nur gewähren kann: "Er hat sich bisher das ganze Wochenende über dennoch absolut professionell verhalten."