• 19.09.2015 18:09

  • von Ryk Fechner

Scherzkeks Jenson Button fordert Vettel-Disqualifikation

Button ist der Ansicht, dass die Vettel-Pole und der Mercedes-Rückstand in Singapur wichtig für die Formel 1 sind, doch er will den Deutschen bei der FIA anschwärzen

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Honda-Pilot Jenson Button gab sich nach dem Qualifying zum Formel-1-Grand-Prix von Singapur 2015 betont lässig. Etwas mehr als den eigenen Startplatz 15 hatte er sich zwar erhofft, doch der Mauerkuss von Toro-Rosso-Youngster Carlos Sainz sowie ein Untersteuern durch den letzten Reifensatz verhinderten ein besseres Ergebnis für den Briten. Gut gelaunt zollte er dem Pole-Setter Sebastian Vettel und Ferrari Respekt, denn er ist froh darüber, dass die Mercedes-Dominanz nach fast zwei Jahren einen Dämpfer erhalten hat.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Jenson Button

Jenson Button sieht die Vettel-Pole als Spannungsgarant für die Formel 1 Zoom

"Es gibt noch etwas viel aufregenderes, über das wir reden müssen", lenkt er seine Interviewer bei 'Sky Sports F1' von deren Frage ab: "Wir müssen uns über den fünfzehnten Startplatz unterhalten. Oder lasst uns einfach über den Jungen reden, der die Pole-Position eingefahren hat. Sebastian hat einen guten Job gemacht. Das einzige, worüber ich mir Sorgen mache ist, dass er vielleicht disqualifiziert wird. Er hat sein Helmdesign verändert. Also werde ich gleich zur FIA gehen, um sie davon in Kenntnis zu setzen."

Damit spielt Button auf eine Regelung an, die die FIA im Vorfeld der Saison erließ, wonach die Helmdesigns der Piloten zur besseren Kennbarkeit nur noch zu besonderen Anlässen leicht verändert werden dürfen. Die Motorsportbehörde schob damit vor allem der Angewohnheit Vettels, sein Helmdesign regelmäßig zu ändern, einen Riegel vor. Buttons Einlassungen sind jedoch mehr von Galgenhumor geprägt. Eine gewisse Resignation des Weltmeisters von 2009 über das Fahren im Mittelfeld und die Ungewissheit über seine vertragliche Zukunft bei McLaren lässt sich nicht leugnen, wenn man dem Briten zuhört.

Da man im Gegensatz zu Monaco in Singapur zumindest auf der letzten Rille überholen kann, glaubt Button, dass es sich lohnt, im Rennen intelligent vorzugehen und sich aus Scharmützeln herauszuhalten: "Die Fahrer werden mehr Risiko eingehen. Wenn man denkt, dass es passt, versucht man es und damit passieren Zwischenfälle. Wir müssen beim Rennen intelligent vorgehen: Man muss sich von den Mauern fernhalten und auch die Strategie spielt eine Rolle." Wenn alles passe, "dann gewinnen wir vielleicht das Rennen!", übertreibt Button mit einem aufgesetzten Lacher ein wenig.

Dennoch ist er ehrlich erleichtert, dass es Vettel gelang, die Mercedes-fährt-vorne-weg-Monotonie der Saisons 2014 und 2015 zu durchbrechen: "Das Wochenende ist für die Formel 1 insgesamt sehr wichtig. Man kann Mercedes nicht absprechen, dass sie einen überragenden Job gemacht haben - und niemand hat es dieses Jahr genug hinbekommen. Sie in diesem Rennen mit 1,3 Sekunden Rückstand (zum Qualifikationsergebnis) zu sehen, ist gut für den Sport. Und eigentlich ist es auch für Mercedes gut. Denn jetzt sehen sie, dass sie Konkurrenz bekommen. Das gibt dem Ganzen etwas Würze. Das ist großartig und hoffentlich geht das so weiter, doch da bin ich mir nicht so sicher."


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