McLaren-Honda: "Singapur liegt dem Paket am besten"

Fernando Alonso und Jenson Button hoffen nach dem ersten Trainingstag zum Singapur-Grand-Prix auf Top-10-Ergebnisse in Qualifying und Rennen

(Motorsport-Total.com) - McLaren rechnet sich an diesem Wochenende gute Chancen aus, aus eigener Kraft den Einzug ins dritte Qualifying-Segment (Q3) am Samstag und in die Punkteränge am Sonntag zu schaffen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso schaffte es am Singapur-Freitag immerhin in die Top 8 Zoom

Der enge und langsame Stadtkurs lässt den Leistungsnachteil des Honda-V6 nicht so stark zum Tragen kommen wie etwa die zuletzt angesteuerten Hochgeschwindigkeitsstrecken in Spa-Francorchamps und Monza.

Den ersten Trainingstag zum Singapur-Grand-Prix beendete McLaren auf den Plätzen acht und 14, wobei Fernando Alonso mit der jüngsten Antriebsspezifikation knapp eine Sekunde schneller war als Jenson Button, der eine ältere Spezifikation fuhr. Zudem fuhr Button mit einer anderen Aerodynamik-Variante als Alonso. Der Rückstand der McLaren-Piloten auf den Tagesschnellsten Daniil Kwjat (Red Bull) belief sich auf 0,817 beziehungsweise 1,746 Sekunden. Auf den Longruns gab Ferrari-Pilot Sebastian Vettel das Tempo vor. Alonso wurde in dieser Disziplin mit 2,6 Sekunden Rückstand notiert.

Keine Rede von generellem Aufwärtstrend

"Die ersten drei Teams, also Ferrari, Red Bull und Mercedes, sind ziemlich schnell. Dahinter geht es aber eng zu." Fernando Alonso

"Die ersten drei Teams, also Ferrari, Red Bull und Mercedes, sind ziemlich schnell. Dahinter geht es aber eng zu. Wir sollten nicht allzu weit zurückliegen", zeigt sich Alonso im Hinblick auf den weiteren Verlauf des Wochenendes leicht optimistisch und merkt an: "Zwischen Platz sieben und Platz 14 liegen gerade einmal drei bis vier Zehntelsekunden. Das wird wohl auch morgen so sein. Je nachdem, wir gut wir das Setup hinbekommen, können wir in dieser Gruppe ganz vorn oder ganz hinten landen."

Von einem generellen Aufwärtstrend bei McLaren-Honda will Alonso aber noch nichts wissen. "Ich denke, es liegt in erster Linie an der Strecke. Der Kurs ist einfach ganz anders als Monza oder Spa. Zur aktuellen Charakteristik unseres Pakets und zu unserem Defizit in Sachen Leistung passt Singapur wohl so ziemlich am besten. Diese Chance müssen wir nutzen." Soll heißen, McLaren hat es am Sonntag auf WM-Punkte aus eigener Kraft abgesehen. Dies ist dem Team auf den ebenfalls langsamen Strecken in Monte Carlo und Budapest bereits gelungen. Abgesehen davon holte man jedoch nur in Silverstone einen WM-Punkt.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Singapur, Freitag


Button, der aufgrund von Umbauten am Auto viel Zeit in der Box verbrachte, merkt an: "Natürlich würden wir hier gern mitkämpfen, aber es wird längst nicht um die Positionen gehen, um die wir am liebsten kämpfen würden. Wir werden uns wohl im Mittelfeld wiederfinden. Wenn alles nach Plan läuft, sollte der Einzug ins Q3 möglich sein."

Während Alonso aktuell "nur" vom Verbrennungsmotor das neunte Exemplar im Auto verbaut hat, ist Button bereits beim Verbrennungsmotor, beim Turbolader und bei der MGU-H beim neunten Exemplar angelangt. Straffrei erlaubt waren gemäß der zu Saisonbeginn geltenden Regel vier Exemplare der einzelnen Antriebskomponenten. Für Neueinsteiger Honda wurde mitten in der Saison auf fünf erhöht.

Zudem werden inzwischen (für alle) die Strafen für eine Überschreitung des Kontingents nicht mehr aufsummiert. Weiter nach hinten als ans Ende der Startaufstellung kann es nicht mehr gehen. Die beiden McLaren-Piloten haben diesbezüglich die größte Erfahrung. Am Singapur-Wochenende ist von einer Rückversetzung bislang nichts bekannt.

McLaren-Rennleiter Eric Boullier zieht aus Alonsos Rückstand Optimismus für den Samstag: "Ohne zu viel versprechen zu wollen, würde ich den Tag als ermutigend bezeichnen. Wir haben auf den Plätzen acht und 14 abgeschlossen und Fernandos schnellste Runde war nur 0,8 Sekunden langsamer als die schnellste des Tages. Wir sind ohne Zuverlässigkeitsprobleme über die Runden gekommen. Uns liegt jetzt eine große Datenmenge vor, die wir über Nacht analysieren müssen. Das Qualifying geht wir mit einer positiven Grundstimmung an."