Sauber enttäuscht: Beide Autos in Q1 ausgeschieden

Für beide Sauber-Fahrer ist in Singapur schon in Q1 Endstation - Balance und Reifentemperatur nicht optimal - Ist das neue Aero-Paket tatsächlich ein Fortschritt?

(Motorsport-Total.com) - Das Sauber-Team brachte zum Nachtrennen in Singapur umfassende Veränderungen an der Aerodynamik mit. Optisch fällt vor allem die kürzere Nase auf. Damit folgt der Rennstall aus der Schweiz dem Trend im Feld. Die Hoffnungen waren groß, dass man mit diesen umfassenden Änderungen den Anschluss an die Top 10 finden könnte, doch das klappte nicht. Beide Piloten schieden im Qualifying schon im ersten Abschnitt aus. Felipe Nasr belegte Platz 16, Marcus Ericsson folgte direkt dahinter als 17.

Titel-Bild zur News: Felipe Nasr

Sauber-Pilot Felipe Nasr verpasste hauchdünn den Einzug ins Q2 Zoom

Es war aber knapp, denn Nasr fehlten nur 74 Tausendstel auf den McLaren von Jenson Button und den rettenden 15. Platz. "Ein enttäuschendes Resultat", seufzt Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Nach dem dritten Freien Training haben wir mehr erwartet." In der Tat belegte Ericsson im Freien Training Rang zehn. Obwohl sich der Schwede im Qualifying bei etwas kühleren Temperaturen um eine halbe Sekunde steigern konnte, rutschte er auf Platz 17 ab. Sauber tat sich schwer, das Arbeitsfenster der Reifen zu treffen.

"Nach dem starken dritten Training war mein Resultat im Qualifying enttäuschend", nimmt sich Ericsson deshalb kein Blatt vor den Mund. "Da hatten wir uns mehr erwartet, obwohl in Q1 letztlich nicht viel gefehlt hat. Unglücklich war, dass Konkurrenten meine Performance ein wenig beeinträchtigten. Nun müssen wir analysieren, was wir hätten anders machen sollen - und daraus Lehren ziehen. Klar, unsere Startpositionen sind für ein Rennen auf einem Stadtkurs nicht ideal. Aber morgen ist ein neuer Tag, mit neuen Chancen."

Da das Rennen in Singapur immer lang ist und die Wahrscheinlichkeit für ein Safety-Car groß ist, ist für Sauber noch nichts verloren. Nasr meint: "Ich hatte damit zu kämpfen, die Reifen auf die optimale Temperatur zu bringen. Das war mein größtes Handicap auf den superweichen Reifen. Zudem hatten wir Schwierigkeiten, eine gute Balance des Autos zu finden. Es sah so aus, dass andere Fahrer mehr von der immer besser werdenden Reifenhaftung profitieren würden. Und natürlich war es am Ende von Q1 sehr knapp. Jetzt fokussiere ich mich auf das Rennen."

In Singapur ist vor allem die mechanische Abstimmung und das Zusammenspiel mit den Reifen entscheidend. Motorleistung und Aerodynamik sind nicht ganz so wichtig wie auf Strecken wie beispielsweise Spa-Francorchamps. Deswegen ist eine endgültige Beurteilung des Aero-Pakets noch nicht möglich. Suzuka am kommenden Wochenende wird weitere Aufschlüsse bringen.


Großer Preis von Singapur

Trotzdem erkennt Kaltenborn positive Ansätze: "Was das neue Aerodynamik-Paket betrifft, stimmen uns die Daten nach der ersten Analyse zuversichtlich. Uns war bewusst, dass das Potenzial dieses Updates auf dieser Strecke nicht voll ausgeschöpft werden kann. Das Wichtigste beim Singapur-Rennen ist, die 61 Runden zu Ende zu fahren."