Sauber will sich "deutlich verbessern"
Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn gibt Rang sechs bei den Konstrukteuren als Saisonziel aus - Schwachpunkt ist nach wie vor das Qualifying
(Motorsport-Total.com) - Sauber holte am vergangenen Sonntag in Hockenheim dank der Plätze vier (Kamui Kobayashi) und sechs (Sergio Perez) mit 20 WM-Punkten das beste Teamergebnis seit dem Rückzug von BMW. In der Konstrukteurswertung festigten die Schweizer dadurch ihren sechsten Rang. Diesen will man um jeden Preis auch nach dem Saisonfinale am 25. November in Sao Paulo noch innehaben.
"Unser Ziel ist es, uns deutlich zu verbessern", sagt Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn im Gespräch mit 'Autosport' und erklärt: "Wenn wir die Saison im Vergleich zum Vorjahr einen Platz weiter vorn abschließen, dann wäre das für mich eine deutliche Verbesserung." Die Saison 2011 schloss Sauber mit 44 Punkten als Siebter des Konstrukteurswertung ab. Bei Halbzeit der Saison 2012 stehen für die Truppe aus Hinwil bereits deren 80 Zähler zu Buche. Auf Platz fünf (Mercedes) fehlen lediglich 25 Punkte.

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In Hockenheim holte Sauber das beste Teamergebnis seit dem BMW-Rückzug
Somit liegen für Sauber sogar die Top 5 in Reichweite. Kaltenborn ist aufgrund der Erfahrungen aus der vergangenen Saison aber gewarnt. "Wir haben noch die halbe Saison vor uns und haben im Vorjahr gesehen, wie schnell sich die Dinge ändern können. Der sechste Rang schien uns damals sicher, aber es kam anders", spricht die in Indien geborene Österreicherin die letztjährige Weiterentwicklung bei Force India an, die es dem Team von Vijay Mallya noch ermöglichte, an den Schweizern vorbeizugehen.
Um es in diesem Jahr besser zu machen, nimmt die Sauber-Geschäftsführerin ihre beiden Piloten Perez und Kobayashi in die Pflicht. "Auf ihnen lastet eine gewisse Verantwortung. Es wird erwartet, dass sie Ergebnisse nach Hause bringen, ganz gleich was wir ihnen auf Seiten des Autos an die Hand geben", so Kaltenborn mit Blick auf die Tatsache, dass sich beiden Sauber-Piloten erst in ihrer zweiten beziehungsweise dritten vollen Formel-1-Saison befinden. "Wir müssen daher aufpassen, dass die Last auf ihren Schultern nicht zu groß wird, doch sie erledigen einen guten Job."
Achillesferse Nummer eins für Sauber ist nach wie vor das Qualifying. Perez und Kobayashi sehen sich regelmäßig der Herausforderung gegenübergestellt, von weit hinten in der Startaufstellung nach vorn fahren zu müssen. Umso höher sind laut Kaltenborn die Leistungen des Mexikaners und des Japaners einzustufen. "Dieses Ergebnis zeigt, wozu sie fähig sind", sagt die 41-Jährige mit Verweis auf die Plätze vier und sechs beim Großen Preis von Deutschland, die von den Startpositionen zwölf und 17 herausgefahren wurden.
"Das Qualifying ist nach wie vor eine unserer Schwächen", legt Kaltenborn den Finger in die Wunde und ist sich sicher: "Wir könnten so viel mehr erreichen, wenn wir von weiter vorn losfahren würden." So müsse "eine Verbesserung unserer Qualifying-Performance für die zweite Saisonhälfte ganz klar unser Ziel sein", wie die Sauber-Geschäftsführerin unterstreicht.

