Sauber nimmt Mercedes ins Visier
Nach dem besten Rennen der vergangenen acht Jahre wittert Sauber nun Morgenluft und will nun in der Konstrukteurswertung Mercedes angreifen
(Motorsport-Total.com) - Nicht erst seit dem seinerzeit sensationellen zweiten Platz von Sergio Perez beim Regen-Grand-Prix von Malaysia gilt der Sauber C31 als eines der schnelleren Autos im Starterfeld der Formel 1. Doch in vielen Rennen waren das Team aus Hinwil und seiner Fahrer nicht in der Lage, die Leistung des Fahrzeugs in ein entsprechendes Resultat auf der Strecke umzusetzen. Am Wochenende beim Großen Preis von Deutschland war dies jedoch anders.

© xpbimages.com
Sauber vor Mercedes: Bald auch in der Konstrukteurswertung?
Kamui Kobaysahi und Perez fuhren ein exzellentes Rennen. Von den Plätzen zwölf und 17 aus gestartet, fuhren beide mit einer klugen Taktik durchs Feld und beendeten das Rennen auf den Positionen vier und sechs, wobei Kobayashi von der nachträglichen Zeitstrafe gegen Sebastian Vettel profitierte, durch die er eine Position nach vorne rückte. Doch auch ohne die Strafe gegen Vettel wäre es das beste Teamergebnis seit fast acht Jahren gewesen. Zuletzt fuhren beim Grand Prix von Belgien 2004 mit Ginacarlo Fisichella (5.) und Felipe Massa (6.) zwei Sauber-Piloten unter die besten sechs.
Durch das hervorragende Resultat hat Sauber auch den sechsten Rang in der Konstrukteurswertung gefestigt. Auf Verfolger Williams beträgt der Vorsprung nun 33 Punkte. Geringer ist der Abstand nach vorne, Mercedes liegt gerade einmal 25 Punkte entfernt, was einem Grand-Prix-Sieg entspricht. Mit frischem Selbstvertrauen nimmt Teamchef Peter Sauber nun seine früheren Partner ins Visier.
"Egal, wer direkt vor uns in der WM liegt. Wir werden uns immer an diesem Gegner orientieren", wird Sauber von der Onlineausgabe der Zeitung 'Blick' zitiert. "Es muss das Ziel sein, das Team vor uns anzugreifen - und das ist jetzt Mercedes", sagt der Schweizer. Dazu müsste Sauber jedoch vor allem an der Konstanz arbeiten. Bereits drei Mal in dieser Saison reiste das Team ohne WM-Punkte von einem Rennen ab, bei Mercedes war dies nur einmal der Fall.
Sauber bleibt bei allem Optimismus jedoch Realist und weiß, dass es einer Sensation gleichen würde, wenn das kleine und finanziell nicht gerade auf Rosen gebettete Privatteam die Werksmannschaft von Mercedes schlagen würde. "Wir und wissen genau, dass Mercedes ein grosser Brocken für ein kleines Privatteam ist", sagt der Teamchef. So oder so kann sich die Saisonbilanz von Sauber bereits jetzt sehen lassen. Mit 80 Punkten hat das Team nach zehn Rennen schon fast so viele Punkte gewonnen, wie in den Saisons 2010 und 2011 zusammen (88).

