• 19.07.2012 16:35

  • von Roman Wittemeier

Kaltenborn: "Es ist zum Haareraufen"

Das Auto ist schnell, die Piloten haben Potenzial, aber der Punktestand entspricht den guten Voraussetzungen nicht: Die Sorgen bei Sauber

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2012 bietet vielen Teams Chancen, mit denen im vergangenen Jahr kaum jemand gerechnet hätte. Die Fahrzeuge von Lotus, Williams und Sauber sind für Siege gut, aber nur selten wurde das vorhandene Potenzial in hohe Punktzahlen umgemünzt. Für die drei Teams geht es nicht nur um Erfolge, sondern indirekt auch um sehr viel Geld. Verpasste Chancen können teuer werden. Die Ausschüttungen aus dem Vermarktungstopf von Bernie Ecclestone richten sich nach Ergebnissen.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn (Sauber-Geschäftsführerin)

Mit den Ergebnissen längst nicht immer glücklich: Monisha Kaltenborn

"Momentan ist es schon manchmal zum Haareraufen. Unser Auto ist gut genug für Spitzenpositionen, unsere Fahrer haben ja bewiesen, dass sie das können", schildert Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn in der 'FAZ'. "Sergio hat in diesem Jahr schon zwei Podestplätze herausgefahren, Kamui glänzte als Vierter im Qualifying, Platz fünf war sein bisher bestes Rennergebnis. Beide sind eine schnellste Rennrunde gefahren. Das Potential ist eindeutig vorhanden."

"Wenn alles passt, ist für uns vieles möglich", meint die Österreicherin. Man stellt die Piloten nicht öffentlich an den Pranger, aber dennoch gibt es offenbar bei Sauber bereits Pläne für eine mögliche Ablösung von Kamui Kobayashi. Heikki Kovalainen (Caterham) und der aktuelle Pirelli-Testpilot Jaime Alguersuari stehen offenbar auf der Wunschliste der Schweizer weit oben. "Es waren jedes Mal andere Komplikationen: unverschuldete Unfälle, technische Ausfälle, Strategien, die nicht aufgegangen sind", stellt sich Kaltenborn schützend vor ihre Fahrer.

Bei Sauber stellt sich die Frage, ob man auch 2013 noch einmal solch große Chancen bekommen wird. Der aktuelle Bolide wurde von James Key entwickelt. Vom Briten trennte man sich jedoch mittlerweile. Aus Sicht von Kaltenborn war allerdings nicht Key der Schlüssel für neue Erfolge, sondern das Reglement. "Dieses Jahr sind die Frontflügel viel weniger flexibel, und der angeblasene Diffusor ist verboten. Beides war 2011 erlaubt, und die Konkurrenz hatte stärker profitiert als wir", sagt sie. "Aber wer die Teams kennt, weiß, dass sie nach Wegen suchen, den großen Effekt aus dem vergangenen Jahr wiederherzustellen."

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