• 22.07.2012 19:05

  • von Dieter Rencken

Kaltenborn: "Ein sehr positives Signal für das Team"

Zweimal Punkte für Sauber: Team-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn ist sehr zufrieden mit dem Abschneiden beim Deutschland-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - Die Qualifikation zum Großen Preis von Deutschland hatte beim Sauber-Team noch keine größeren Jubelszenen ausgelöst, wohl aber die Zieldurchfahrt: Kamui Kobayashi und Sergio Perez wurden beim Hockenheim-Rennen nämlich auf den Positionen vier und sechs abgewinkt und sammelten so satte 20 Punkte für den Rennstall aus der Schweiz. Besser war Sauber in dieser Saison noch nicht. Deshalb zeigt sich Team-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn im Gespräch auch sehr zufrieden.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn (Sauber-Geschäftsführerin)

Monisha Kaltenborn kann nach dem Hockenheim-Rennen zufrieden lächeln

Frage: "Monisha, wie lautet dein Fazit zum Großen Preis von Deutschland? Kamui Kobayashi und Sergio Perez belegten die Plätze vier und sechs ..."
Monisha Kaltenborn: "Wir sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Wenn wir das Wochenende insgesamt betrachten, dann müssen wir festhalten: Das Qualifying war nicht so, wie wir uns das erhofft hatten."

"Es ist aber ein sehr, sehr positives Signal für das Team, trotzdem ein so gutes Ergebnis und eine derart gute Leistung aus eigener Kraft einzufahren. Wir arbeiten weiter und möchten uns steigern. Dieses Resultat verschafft uns viel Selbstvertrauen für den weiteren Saisonverlauf - vor allem in der zweiten Hälfte."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Deutschland


Frage: "Die beiden Sauber-Fahrzeuge legten eine unterschiedliche Strategie an den Tag. War das so geplant oder hatten sich die Piloten jeweils dafür entschieden?"
Kaltenborn: "Ausgehend von unseren Startpositionen und anhand der bis zum Rennstart gesammelten Daten ergab sich für uns kein so großer Unterschied bei den Reifen. Im Prinzip überließen wir es den Fahrern, sich dafür zu entscheiden, womit sie sich wohler fühlten."

"Wir waren daher auch sehr offen, was das gesamte Rennen anging. Ich glaube, das funktionierte prima für uns. Die Fahrer gaben uns die richtige Rückmeldung, dass wir die Situation einschätzen konnten. Das zeigt auch, wie sehr diese beiden jungen Burschen mit ihren Aufgaben wachsen."

Frage: "Sergio Perez fuhr wieder einmal sehr lange mit den weicheren Reifen. Kam das überraschend für euch oder habt ihr euch inzwischen daran gewöhnt?"
Kaltenborn: "Man sollte sich niemals an etwas gewöhnen (lacht; Anm. d. Red.). Vor allem, weil diese Reifen ziemlich schwierig sein können. Wir nehmen es Rennen für Rennen. Uns ist klar: Er hat da eine gewisse Tendenz, aber das liegt nicht nur an ihm, sondern auch am Setup und an der Konstruktionsweise des Autos."

Frage: "Spielst du teamintern nun eine größere Rolle? Bist du an der Boxenmauer aktiver als noch vor einem Jahr, zum Beispiel? Trägst du mehr Verantwortung?"
Kaltenborn: "Ich möchte keine aktive Rolle an der Boxenmauer spielen. Meine Rolle sieht vor, schon davor aktiv zu sein, um ein Verständnis der Sachlage aufzubauen."

"Unterm Strich musst du den Leuten vertrauen, die dort ihre Arbeit verrichten. Und eigentlich willst du gar nicht in die Situation kommen, in der du eine Entscheidung treffen musst. Ich denke, sie leisten klasse Arbeit. Hut ab vor ihnen und vor den Fahrern."

Frage: "Und bist du bei deiner jetzigen Rolle mehr aktiver als noch vor einem Jahr?"
Kaltenborn: "Nun, bei der Vorbereitung und dergleichen, um die Dinge besser im Blick zu haben - ja. Du musst natürlich auch nachvollziehen können, was die Probleme des Teams dabei sind, strategische Entscheidungen für die Entwicklung des Rennstalls und des Unternehmens zu treffen."