• 22.07.2004 09:53

  • von Fabian Hust

Sauber und Michelin

Sauber überdenkt einen Wechsel des Reifenpartners - Michelin bestätigt Gespräche mit dem Schweizer Formel-1-Rennstall

(Motorsport-Total.com) - Michelin-Sportdirektor Pierre Dupasquier hat in dieser Woche in einem Interview mit der 'Gazzetta dello Sport' bestätigt, dass es Gespräche mit dem Sauber-Team über eine Zusammenarbeit in der Zukunft gegeben hat: "Es stimmt, es hat Kontakte gegeben", so der Franzose. "Von unserer Seite gibt es kein Problem, ein zusätzliches Team auszustatten."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Rollt Sauber in der kommenden Saison auf Michelin-Reifen?

Teamchef Peter Sauber zeigt sich immer wieder beeindruckt von der Leistung der französischen Pneus, glaubt, dass BAR-Honda vor allem deshalb über den Winter ein so großer Sprung nach vorne gelungen ist, weil man den Reifenpartner gewechselt hat. Möglicherweise denkt er, dass auch sein Team sich durch einen Wechsel zu Michelin stark verbessern könnte.#w1#

"Das größte Fragezeichen steht für mich hinter den Reifen", so der 60-Jährige nach dem Rennen in Silverstone. "Wir waren mit den Reifen während dem Rennen glücklich, aber wir haben erneut im Qualifying mehrere Zehntelsekunden verloren. Wir wissen es und Bridgestone weiß es und sie arbeiten hart an diesem Gebiet." Sauber gegenüber 'Autosport' weiter: "Ich weiß nicht, ob auf diesem Gebiet Fortschritte gemacht werden können und wenn die Strecke sehr heiß ist, so wie dies oft in Hockenheim der Fall ist, dann wird die Leistung nicht so gut sein wie in Silverstone."

Dass Michelin im Qualifying derzeit einen Vorteil hat, ist unbestritten, allerdings hebt sich dieser im Rennen wieder auf. Toyota soll an einem Wechsel zu Bridgestone interessiert sein, dies zeigt, dass der Leistungsunterschied zwischen den einzelnen Reifen relativ gering sein muss. Im Moment startet Michelin sechs der zehn Formel-1-Teams aus, müsste also laut Reglement kein weiteres Team unter Vertrag nehmen. Das Reglement verpflichtet jeden Reifenhersteller dazu, auf Anfrage mindestens 60 Prozent des Starterfelds auszurüsten.

Eigentlich macht es für Sauber wenig Sinn, zu Michelin zu wechseln, denn die enge Partnerschaft mit Ferrari sollte einen annehmen lassen, dass es besser ist, auf den gleichen Gummis zu rollen. Für Bridgestone hingegen wäre der Verlust von Sauber schmerzhaft, denn das Team war neben Ferrari das Einzige, das einigermaßen viel getestet hat. Die beiden anderen Partnerteams, Jordan und Minardi, besitzen nichts ausreichend Budget, um ausgiebig Testfahrten durchführen zu können.