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  • 17.05.2016 11:18

  • von Christian Nimmervoll & Dominik Sharaf

Sauber-Team: Keine Updates wegen Geldmangel

Monisha Kaltenborn macht sich rar, die Fahrer machen sich Sorgen um die stagnierende Entwicklung: Bei Sauber ist weiterhin keine Verbesserung in Sicht

(Motorsport-Total.com) - Während selbst Manor inzwischen einigermaßen regelmäßig Updates ans Auto schraubt, war der Sauber C35 beim Grand Prix von Spanien in Barcelona das einzige Fahrzeug im Formel-1-Feld, das haargenau wie zwei Wochen davor in Sotschi daherkam. Zwar ist es nicht so, dass die Sauber-Ingenieure keine Ideen für technische Updates hätten, aber das Geld für die Umsetzung fehlt.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson, Felipe Nasr

Der Sauber C35 hat seit Ende 2015 keine wesentlichen Updates erfahren Zoom

"Es sind schwierige Zeiten für uns, das ist die Realität", sagt Felipe Nasr. "Es ist, wie es ist. Ich bin sicher, das Team versucht, die Situation zu verbessern." Teamkollege Marcus Ericsson rechnet "nicht in naher Zukunft" mit Neuerungen am C35, dabei benötige man diese "so früh wie möglich, um konkurrenzfähig zu sein". Dabei ist das Problem viel größer: Selbst Ersatzteile der bestehenden Spezifikationen werden langsam knapp, weil die Produktion auf ein Minimum runtergefahren wurde.

Die Situation in Hinwil ist ernst. Die Gehälter der Mitarbeiter konnten zuletzt mehrfach nicht pünktlich überwiesen werden, ranghohe Ingenieure haben das Team verlassen. Die im Jahr 2013 groß angekündigte Rettung durch russische Investoren hat sich als Luftnummer herausgestellt. Und Teamchefin Monisha Kaltenborn macht sich rar, hat zuletzt selbst ihre üblichen Medienrunden an den Rennwochenenden nicht mehr abgehalten.

"Wir haben Updates in Planung, für irgendwann zwischen dem siebten und zehnten Rennen, aber ich kenne den letzten Stand nicht. Um diese Updates zu bauen, brauchen wir die Ressourcen", seufzt Nasr. "Nicht ideal", ergänzt Ericsson. "Alle anderen Teams bringen Updates nach Barcelona, aber unser einziges Update ist die neue Version des Ferrari-Motors. Unsere Flügel und der Unterboden sind noch genauso wie Ende vergangenen Jahres."