• 22.09.2003 12:52

Sauber schielt in Indy auf Punkte

Das Sauber-Team möchte nach dem Schock in Monza, als beide Fahrer knapp die Punkte verfehlten, nun wieder Erfolge feiern

(Motorsport-Total.com) - Die amerikanischen Dimensionen des Indianapolis Motor Speedway, seine überhöhten Kurven und die berühmte Start-/Ziellinie aus Ziegelsteinen unterscheiden ihn deutlich von anderen Strecken. Zusammen mit all den Festivitäten in der Grand-Prix-Woche wird dieses Rennen wieder einmal zu einem unvergesslichen Event werden. Der verlorenen Punkte aus Monza sollen nun in Indianapolis geholt werden.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen (Sauber-Petronas)

Heinz-Harald Frentzen fuhr vor drei Jahren in Indianapolis auf das Podest

"Zwei Hauptmerkmale machen den Indianapolis Motor Speedway zu einer Strecke, die mittleren bis geringen Abtrieb verlangt: die überhöhte letzte Kurve, die zusammen mit der Start-/Zielgeraden den längsten Hochgeschwindigkeitsabschnitt der Formel 1 bildet, und der enge Infield-Bereich. Für die lange Gerade benötigt man idealerweise geringen Abtrieb, hingegen viel Grip für das Infield", erklärte Saubers Technischer Direktor Willy Rampf.

Indianapolis ? die Suche nach dem Kompromiss

"Eigentlich schließt das eine das andere aus. Daher hat der einzugehende Kompromiss im Abtrieb einen erheblichen Effekt auf die Fahrzeugperformance. In diesem Jahr wird das noch mehr Gewicht bekommen, bedenkt man, dass gemäß dem neuen Reglement sowohl das Abschlusstraining als auch das Rennen mit ein und der selben Fahrzeugeinstellung gefahren werden muss. Ich denke, die meisten Teams werden sich für niedrigen Abtrieb entscheiden."

"Es ist immer sehr schwer, die Plätze im kurvenreichen Infield wieder gut zu machen, die man vorher durch geringeren Top-Speed auf der Start-/Zielgeraden verloren hat", fuhr Rampf fort. "Die enge Rechts-Links-Rechts-Kombination am Anfang verlangt sehr gute Bremsstabilität. Die Piloten können dort mehrere Linien fahren, woraus sich erstklassige Überholmöglichkeiten ergeben. Wie in Monza sind auch hier die Leistung und Zuverlässigkeit der Motoren von hoher Bedeutung. Die C-Spezifikation des Petronas-V10-Motors lief in Italien gut und wir sind optimistisch, dass sich unsere neue Aerodynamik als wettbewerbsfähig herausstellt."

"Mit Indy verbinde ich gute Erinnerungen. Hier bin ich 2001 eines meiner besten Formel-1-Rennen gefahren", erinnerte sich Nick Heidfeld. "Obwohl der erste, zweite und siebte Gang ausfielen, fuhr ich mit dem C20 in die Punkte. Vom Setup her gesehen, ist Indy keine einfache Strecke. Wenn man den Heckflügel flach stellt, um geringen Abtrieb zu erzeugen, ist man auf der langen Geraden schnell, allerdings dürfte somit das enge Infield ziemlich schwierig werden."

Indianapolis ? "besondere Strecke mit einer tollen Atmosphäre"

"Je nach Flügeleinstellung kann man auf der Start-/Zielgeraden bis zu 20 km/h verlieren. Daher ist die Frage nach dem richtigen Fahrzeug-Setup so entscheidend. Besonders beeindruckend sind die vielen Zuschauer auf den riesigen Tribünen entlang der Start-/Zielgeraden. Solche Dimensionen sieht man in Europa nicht. Der C22 wurde durch die fortlaufenden Modifikationen besser und das lässt mich auf ein gutes Rennen hoffen."

"Indianapolis ist eine besondere Strecke mit einer tollen Atmosphäre", weiß Routinier Heinz-Harald Frentzen. "Sie besitzt die längste Gerade aller Formel-1-Kurse. Dieser Teil des berühmten Ovalkurses ist großartig. Das und die Verbindung mit dem engen Infield zeichnen den einmaligen Charakter dieser Strecke aus."

"Eine Kombination von Hochgeschwindigkeit und Tradition, gepaart mit all dem Rummel des Formel-1-Zirkus. Ich habe gute Erinnerungen an diesen Ort. 2000 hatte ich einen tollen Kampf mit Jacques Villeneuve, um ihn hinter mir zu lassen und einen Podiumsplatz zu erwischen. Aber auch abseits der Rennstrecke hat Indianapolis viel zu bieten. Ich erinnere mich besonders gern an einen witzigen Besuch des Zoos im letzten Jahr."