Sauber möchte in China "einige Punkte" holen

In Shanghai begibt sich Sauber auf völlig unbekanntes Territorium, dem C23 sollte die Strecke aber entgegenkommen

(Motorsport-Total.com) - Das Sauber-Team konnte dank dem neuen Windkanal seit Imola zu bisher jedem Rennen neue aerodynamische Elemente mitbringen. Für die letzten drei Saisonrennen wurde die Weiterentwicklung wieder auf Sparflamme gesetzt, um alle Energien in das kommende Jahr mit Jacques Villeneuve fließen zu lassen, dennoch ist man für den Grand Prix von China guter Dinge.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

In Shanghai sollen am Sonntag für Sauber wieder einige WM-Punkte her

"Shanghai ist für uns alle neu", erklärte Technikchef Willy Rampf, "deshalb haben wir umfangreiche Computersimulationen auf der Basis des bekannten Streckenlayouts erstellt und richten die anfängliche Fahrzeugabstimmung - den Abtriebslevel, die Kühlung oder die Bremsspezifikation - darauf aus. Zuerst hatten wir auf dem Streckenplan die theoretischen Ideallinien herausgearbeitet und dann anhand verschiedener Fahrzeugeinstellungen mit der Simulation der Rundenzeiten begonnen."#w1#

"Unsere früheren Simulationen hatten stets eine gute Übereinstimmung mit den effektiv erzielten Zeiten, so dass wir beispielsweise nur selten die Getriebeübersetzungen andern mussten. Normalerweise sind die so gewonnenen Daten ziemlich genau und bieten eine gute Grundlage. Mit einbezogen werden außerdem die empfohlenen Werte von Bridgestone bezüglich der Reifenmischung und -konstruktion, die wir mit ähnlichen Strecken vergleichen", ergänzte er.

Manche Dinge kann man erst vor Ort herausfinden

"Shanghai wird trotz seiner langen Geraden hohen Abtrieb verlangen. Aufgrund der zu erwartenden hohen Luft- und Asphalttemperaturen wird die Kühlung ein kritischer Faktor sein. Es ist eine interessante Strecke, auf der die Fahrer oft in die langgezogenen Kurven hineinbremsen. Daher wird die Bremsstabilität eine entscheidende Rolle spielen. Andere Faktoren wie etwa den Bremsverschleiß werden wir erst messen können, wenn wir in Shanghai die Feinabstimmung vornehmen. Solche Dinge, genauso wie Unebenheiten der Strecke, findet man erst vor Ort heraus", so Rampf weiter.

"Unsere Aerodynamiker konzentrieren sich zwar bereits auf den kommenden C24, aber ich bin dennoch zuversichtlich, dass der C23 dieses Wochenende stark sein wird", erklärte der 51-jährige Deutsche, der glaubt, dass die schnellen Kurven und die langen Geraden in Shanghai dem Sauber liegen werden, zumal Giancarlo Fisichella und Felipe Massa bisher gerade bei den Top-Speed-Messungen immer unter den Schnellsten waren.

Fisichella freut sich schon auf das Wochenende in China: "Ich hatte das Glück, in meiner Formel-1-Laufbahn einige neue Strecken - wie Malaysia, Indianapolis und Bahrain - kennen zu lernen, und nun kommt Shanghai hinzu. Ich freue mich darauf, insbesondere weil ich noch nie in China war. Ich habe nie Schwierigkeiten, mir einen neuen Kurs einzuprägen, doch es ist wichtig, ihn am Tag vor dem ersten Training abzulaufen und vielleicht noch ein paar Runden mit dem Fahrrad zu drehen."

Fisichella und Massa sind für das Rennen optimistisch

Dies hilft einerseits, "die Streckenführung an sich kennen zu lernen", so der Italiener, aber auch "zu sehen, wo die Randsteine sind und welche Form sie haben, oder welche Oberflächenveränderungen es in den Bremszonen gibt und wie groß die Auslaufzonen sind. Shanghai scheint eine gute Strecke zu sein - interessant und anspruchsvoll. Ich denke, dass sie dem C23 liegen wird."

Für Teamkollege Massa ist die Anlage nicht ganz neu: "Ich war bereits Mitte des Jahres anlässlich unserer Demo-Fahrten in Shanghai, und obwohl wir auf einem Stadtkurs und nicht auf dem 'Shanghai International Circuit' gefahren sind, erhielt ich einen guten Eindruck von der Stimmung, die an diesem Wochenende herrschen wird. Das Interesse an diesem Rennen ist riesig!"

"Ich habe die Strecke noch nicht gesehen, aber ich bin mit seinem Layout, das ich von den Streckenplanen und der Computersimulation kenne, vertraut. Ich brauche nie lange, um einen neuen Kurs zu lernen. Die Anlage scheint großartig und sehr modern zu sein, wie Sepang und Sakhir, und der Parcours selbst ist wahrscheinlich ein Mix aus beidem. Ich denke, er wird schneller als Bahrain sein - das ist gut und dürfte dem C23 liegen. Daher glaube ich, dass wir dieses Wochenende einige Punkte holen konnten", ergänzte der Brasilianer abschließend.