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Sauber in Brasilien: "Den positiven Trend fortsetzen"
Nick Heidfeld und Kamui Kobayashi wollen beim vorletzten Wochenende der Formel 1 wieder eine ordentliche Leistung für das Sauber-Team abrufen
(Motorsport-Total.com) - In Singapur musste das Sauber-Team einen Doppelausfall hinnehmen, doch seither hat die Schweizer Mannschaft gut gepunktet: In den vergangenen beiden Rennen konnten Nick Heidfeld und Kamui Kobayashi insgesamt 16 Punkte zusammen tragen, wodurch der Rennstall fast auf Tuchfühlung zu Williams und Force India ist. In Interlagos möchte das Team an diese Leistungen anknüpfen.

© Sauber
Nick Heidfeld punktete in Südkorea und will auch in Brasilien in die Zähler fahren
Besonders groß ist die Vorfreude bei Kobayashi: "2009 bin ich mein allererstes Formel-1-Rennen in Brasilien gefahren, als ich für Timo Glock bei Toyota eingesprungen bin. Ich hatte nicht viel zu erwarten, weil ich die Strecke nicht kannte und außerdem seit acht Monaten kein Formel-1-Auto mehr auf trockener Bahn gefahren war. Das war eine schwierige Situation für mich", meint der Japaner.
Kobayashi schwärmt von seinem Einstand
"Ich habe aber an mich geglaubt und mir vorgenommen, keine Fehler zu machen und das Rennen fertig zu fahren. Die Strecke ist schön und körperlich sehr anstrengend. 2009 war das Rennen für meinen Nacken sehr hart - vor allem die letzte Kurve ist sehr lang. Dort wirken hohe Fliehkräfte. Die Strecke ist technisch anspruchsvoll, aber für mich stand die physische Belastung im Vordergrund."
"Das wird in diesem Jahr kein Problem mehr sein", sagt Kobayashi. "Der Event 2009 war in jeder Hinsicht außerordentlich für mich. Das Wetter änderte sich permanent, Abstimmungsarbeit war fast unmöglich. Wir haben immer wieder Reifen gewechselt und ich habe im Training einfach versucht, möglichst viele Runden zu fahren. Ich freue mich sehr auf mein zweites Rennen in Brasilien."
Teamkollege Heidfeld schließt sich an: "Ich mag die Rennstrecke von Interlagos. Sie ist nicht besonders lang, aber anspruchsvoll", erklärt der Deutsche. "Wir fahren entgegen dem Uhrzeigersinn, eine hohe Beanspruchung der Nackenmuskulatur gehört dazu. Kurve sechs ist mein Favorit - eine Bergauf-Doppel-Rechtskurve, schnell und blind. Es gab dort schon viele sehr spannende Rennen."¿pbvin|512|3231|brasilien|0|1pb¿
Was macht das Wetter in Interlagos?
"Oft hat das Wetter eine Rolle gespielt. Ich habe viele spezielle Erinnerungen an Große Preise von Brasilien. 2001 habe ich im Regen in einem Sauber meinen ersten Podestplatz in der Formel 1 geholt - ein unvergessliches und emotionales Erlebnis. 2002 war plötzlich ein Medical-Car unterwegs, wo es nicht hätte sein dürfen", gibt Heidfeld rückblickend zu Protokoll und erinnert an die kuriose Szene.
"Die Sekundenbruchteile, in denen ich hoffte, dass der Fahrer nicht auch noch aussteigt, nachdem er schon die Tür geöffnet hatte, erschienen mir wie eine Ewigkeit", so der 33-Jährige. "Ich hätte ihm nicht ausweichen können. Zum Glück ist er im Auto geblieben. In den vergangenen vier Jahren fiel die Titelentscheidung in Interlagos, das könnte auch 2010 passieren", vermutet Sauber-Pilot Heidfeld.
"Die Chancen für ein weiteres spannendes Rennen sind jedenfalls hoch." Technikchef James Key sieht das nicht anders und rechnet mit einem aufregenden Wochenende: "Es ist schön, wieder nach Interlagos zu gehen. Dieses Rennen hat eine großartige Atmosphäre und viele Fans. Die Strecke ist interessant, sie bietet einige Überholmöglichkeiten, was für spannende Rennen sorgen kann."
Sauber will erneut reichlich punkten
"Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen und unseren positiven Trend fortsetzen", kündigt der Brite an. "Der C29 wird in unveränderter Spezifikation antreten, aber wir haben natürlich Möglichkeiten für die Abstimmung zu bedenken. Eine davon ist das Abtriebsniveau. In Interlagos gewinnt man auf den Geraden oder in dem kurvigen Abschnitt - man muss halt den richtigen Kompromiss treffen."
"Wir müssen auf die Höchstgeschwindigkeit achten, aber auch die Fahrzeugbalance und das Gripniveau im zweiten Teil der Runde im Auge behalten. Den Verschleiß der Vorderreifen in Grenzen zu halten, sollte eine Stärke unseres Autos sein", sagt Key. "Bei der mechanischen Abstimmung müssen wir die Bodenwellen einkalkulieren sowie Richtungswechsel und guten Grip an der Vorderachse."
"Gute Traktion ist vor allem in der Bergaufpassage am Ende der Runde wichtig", findet der Technische Direktor des Sauber-Rennstalls. Aktuell rangiert das Team mit 43 Punkten auf dem achten Platz der Konstrukteurswertung. Kobayashi bringt es nach 17 von 19 Rennen auf 31 Zähler, Heidfeld steuerte zuletzt sechs Punkte bei. Die restlichen Zähler gehen auf das Konto von Pedro de la Rosa.

