Sauber: Drittes Auto auch 2004 mit normaler Lackierung
Nächste Saison könnte es durch die Dritte-Auto-Regel ein buntes Fahrer- und Autofeld geben - in der Praxis gibt es aber ein Problem
(Motorsport-Total.com) - Nach der abwechslungsreichen Saison in diesem Jahr, und angesichts des 2004 leistungsmäßig wohl noch dichter zusammenrückenden Formel-1-Feldes, darf man schon jetzt von einem nicht weniger aufregenden WM-Verlauf in der nächsten Saison ausgehen.

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Sauber will kein andersfarbig lackiertes drittes Auto am Freitag einsetzen
Während die Top-Teams und die Reifenhersteller Bridgestone und Michelin an der Spitze für Spannung sorgen dürften, könnten die restlichen Teams eine Abwechslung ganz anderer Art bescheren.
Durch die Reglementsänderungen dürfen nämlich BAR-Honda, Sauber, Jaguar Racing, Toyota, Jordan und Minardi am Freitag einen dritten Fahrer einsetzen. Die von der FIA erlaubte Umlackierung des dritten Boliden ist aber der eigentliche Clou daran..
Damit soll es vor allen Dingen den finanziell auf jeden Dollar angewiesenen Teams ermöglicht werden ihre Kassen aufzufüllen. Die Formel 1 profitiert davon gleich doppelt, denn die Rennställe können ihr Budget aufstocken, oder zumindest sicherstellen, dass sie ohne Probleme über die Runden gekommen, und gleichzeitig bietet sich Nachwuchsfahrern eine bessere Chance. Die jungen Piloten können bei ihren Sponsoren von nun an nämlich auf den gesteigerten PR-Wert hinweisen.
Ein Team welches sein drittes Auto ganz bestimmt nicht in anderen Farben lackieren lassen wird, steht jetzt schon fest: Sauber. "Diesen Karneval machen wir bestimmt nicht mit", kündigt Teamchef Peter Sauber im 'Blick' an. Seine Begründung: "Unsere Sponsoren hätten keine Freude, wenn das dritte Auto an einigen Formel-1-Freitagen nicht mit der bekannten Bemalung herumkurven würde."
Einen Riegel hat die FIA dem Einsatz der anders lackierten Boliden aber doch vorgeschoben. Sollten die oben aufgeführten Teams beabsichtigen das dritte Auto als Ersatzauto für die Einsatzpiloten am Wochenende verwenden zu wollen, muss die Lackierung dem gemeldeten Einsatzauto entsprechen.
Dass es am Freitag im Freien Training ein farbenfroheres Teilnehmerfeld gibt als 2003, ist somit noch nicht sicher. Welches der kleineren Teams kann es sich schon leisten quasi ein viertes Auto mitzunehmen? Abhilfe könnte hier nur der Erfindungsreichtum der Rennställe schaffen, denn man kann ein Auto sicherlich auch mit später leicht ablösbaren Farbfolien und Sponsorenschriftzügen bekleben.

