• 13.11.2003 09:20

  • von Marco Helgert

Peter Sauber: "Wir sind im Zeitplan"

Teamchef Peter Sauber über die Vorbereitungen für die Saison 2004, und warum er Fisichella und Massa verpflichtete

(Motorsport-Total.com) - Im Sauber-Werk in Hinwil wird derzeit das Licht nur selten gelöscht. Die nächste Saison wirft bereits lange Schatten voraus, das Designteam arbeitet ohne Unterlass am nächstjährigen Sauber C23, und der neue Windkanal befindet sich in der finalen Phase der Fertigstellung. Auch die Fahrerpaarung sollte sich lieber jetzt in das Team einleben, als erst zu Beginn der nächsten Saison.

Titel-Bild zur News: Teamchef Peter Sauber

Teamchef Peter Sauber leidet mit seinem Ex-Piloten Nick Heidfeld

Hektik kommt in der Schweiz jedoch nicht auf. "Auf jeden Fall sind wir im Zeitplan", so Teamchef Peter Sauber in einem 'Sport1'-Interview. "Ich denke, wir werden das neue Auto Mitte Januar bereit haben." Vom neuen Windkanal wird der C23 jedoch nicht mehr profitieren können. "Vom neuen Windkanal versprechen wir uns, dass wir damit dann den C23 im Laufe des Jahres erheblich verbessern können. Wenn es optimal läuft, können wir schon bis zum ersten Rennen kleine Fortschritte erzielen."

Keine Probleme mit Frentzen und Heidfeld

Für mehr Aufsehen als die neuen technischen Gegebenheiten sorgte jedoch die Fahrerentscheidung für das nächste Jahr. Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld mussten ihre Koffer packen ? die Tage des "Duo Mönchengladbach" bei Sauber sind gezählt. Dabei wiederholte der 60-Jährige noch einmal, dass er mit beiden Piloten durchaus zufrieden war.

"Es gab keinerlei Probleme", so Sauber. Aber: "Um Fisichella habe ich mich seit drei Jahren bemüht, weil ich ihn als sehr gut einschätze. Die Chance musste man packen. Bei Massa war es so, dass wir von seinem Speed überzeugt waren, als er 2002 für uns fuhr. Was ihm gefehlt hat, war eine gewisse Reife, er war sehr jung, beinahe kindlich", rechtfertigte er die Fahrerpaarung für 2004.

Ferrari hatte gewissen Einfluss auf die Personalentscheidung

Sein einjähriges Gastspiel als Testfahrer von Ferrari soll Massa nun die nötige Reife für die vor ihm liegenden Aufgaben gegeben haben. Doch Peter Sauber verschweigt nicht, "dass unsere Nähe zu Ferrari einen gewissen Einfluss auf die diesjährige Personalentscheidung hatte, was uns aber keine direkten Vorteile bringt".

Während sich Giancarlo Fisichella und Felipe Massa auf die nächste Saison freuen dürfen, steht besonders der erst 26-jährige Nick Heidfeld vor einem Trümmerhaufen seiner Formel-1-Karriere. Noch immer hat der Mönchengladbacher kein neues Cockpit gefunden. "Ich leide da schon", gesteht auch sein ehemaliger Chef Sauber ein. "Aber das liegt weniger an der Situation, sondern mehr an mir selbst. Ich sehe das Problem, das er hat, und das gefällt mir überhaupt nicht."