• 29.09.2003 13:58

Sauber bestätigt Trennung von Heidfeld und Frentzen

Massa und Fisichella kommen - Frentzen hofft auf Mercedes und Opel - Nick Heidfeld sucht weiter ein Formel-1-Cockpit

(Motorsport-Total.com/sid) - Raus mit Applaus: Kaum hatten Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld dem Sauber-Rennstall in Indianapolis mit den Plätzen drei und fünf den Dollar-Tresor geöffnet, kam für das "Team Mönchengladbach" das endgültige Aus. Teamchef Peter Sauber bestätigte, dass der 26-jährige Heidfeld für die Formel-1-Saison 2004 keinen neuen Vertrag erhält und künftig wie sein zehn Jahre älterer Kollege Frentzen arbeitslos ist. Damit heißt es für das deutsche Duo beim Saisonfinale am 12. Oktober in Japan erstmal: Letzte Ausfahrt Suzuka.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld vor Heinz-Harald Frentzen

Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen sitzen 2004 nicht mehr im Sauber

Jordan-Pilot Giancarlo Fisichella (Italien) ersetzt Frentzen, für Heidfeld kommt Felipe Massa (Brasilien). "Massa steht eigentlich schon fest, die Bekanntgabe ist nur eine Zeitfrage", meinte Sauber. "HHF" wird möglicherweise für Mercedes oder Opel in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) fahren oder seinen Helm ganz an den Nagel hängen. "Quick Nick" hofft noch auf ein Formel-1-Cockpit bei Jaguar, Jordan oder BAR.

"Der Abschied von den Beiden fällt mir schwer. Aber es ist mir lieber, wenn sie sich mit einem so tollen Resultat verabschieden", sagte Sauber. Überrascht hat Frentzen und Heidfeld dieser Schritt nicht, denn beide schauen sich schon seit geraumer Zeit nach einem neuen Arbeitsplatz um - bislang ohne Erfolg.

Dass sie ihren Job verstehen, zeigten die beiden Sauber-Männer in Indianapolis. Unter schwierigsten Bedingungen fuhren sie absolut fehlerlos und bescherten ihrem Team den erfolgreichsten Tag seiner Geschichte. "Wir haben noch nie zehn Punkte bei einem Rennen geholt", meinte Sauber: "Das ist für uns wie vorgezogene Weihnachten."

Auf einen Schlag machten Frentzen und Heidfeld aus 9 WM-Punkten 19 und katapultierten das Team in der Konstrukteurs-WM vom neunten auf den fünften Platz. "Das bringt Sauber Millionen ein", erklärte Frentzen, der durch die richtige Reifenwahl sein bestes Resultat seit drei Jahren verbuchte, als er ebenfalls in Indy den dritten Rang belegt hatte: "Das Timing war perfekt, alles hat gepasst."

Nur BMW-Williams-Pilot Juan Montoya hatte Frentzen beim Überrunden geärgert. "Er hat mich ziemlich lange aufgehalten", meinte der 36-Jährige. Nach dem Italien-Grand-Prix in Monza zwei Wochen zuvor hatte der Kolumbianer Frentzen vorgeworfen, ihn absichtlich blockiert zu haben, um Michael Schumacher und Ferrari - dem Motorenlieferanten von Sauber - zu helfen.

In seiner Freude kündigte Frentzen, der als erster Sauber-Pilot überhaupt für zumindest eine Runde einen Grand Prix angeführte, eine große Party mit dem Team an. "Die müssen wir aber leider auf Japan verschieben", erklärte er später. Die Mechaniker mussten am Abend das komplette Material verpacken und hatten deshalb keine Zeit für eine Feier.

Auch Heidfeld freute sich über einen "fantastischen Tag für das Team nach all den Enttäuschungen und Problemen in dieser Saison" und vor allem darüber, sich vielleicht bei anderen Teamchefs für einen neuen Arbeitsplatz empfohlen zu haben. "Ich bin auch schon andere gute Rennen gefahren, was man vielleicht von außen nicht gesehen hat. Jetzt haben aber alle gemerkt, dass wir einen verdammt guten Job machen. Das kann mir nur helfen."