• 29.09.2003 14:32

  • von Marco Helgert

Ross Brawn warnt vor verfrühter Siegesfeier

Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn spricht nicht von einem sicheren Titel - Japan-Vorbereitungen werden normal verlaufen

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur für die italienische Presse steht bereits fest, wer im japanischen Suzuka den Weltmeistertitel 2003 holt: Michael Schumacher, auch die gesammelten Expertenmeinungen räumen dem McLaren-Piloten Kimi Räikkönen nur Außenseiterchancen ein. Immerhin müsste der Finne in Japan gewinnen und Schumacher keinen einzigen Punkte machen. Doch Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn warnt vor einer verfrühten Siegesfeier.

Titel-Bild zur News: Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn

Ross Brawn fürchtet sich vor einer Wiederholung des Titelkampfes 1986

"Wir alle erinnern uns noch an Nigel Mansell 1986", wird der Engländer von der 'BBC' zitiert. "Es wäre eine Tragödie, wenn wir so nahe dran wären und dennoch nicht gewinnen würden." Williams-Honda-Pilot Nigel Mansell verlor in Adelaide 1986 den sicher geglaubten Titel durch einen Reifenplatzer noch an Alain Prost im McLaren-TAG-Porsche.

"In vielerlei Hinsicht gibt es mehr Druck, wenn man für eine Meisterschaft nur noch einen Punkt holen muss, als wenn man fast gleichwertig ist", so Brawn weiter. "Noch haben wir nicht gewonnen, es wird ziemlich hart werden. Die zwei Wochen bis Suzuka werden anstrengend werden, dort können wir gewinnen, also gehen wir es ganz normal an. Etwas anders zu machen wäre ein Fehler, ich hoffe nur, dass die Wettergötter auch in Suzuka auf uns scheinen werden."

Michael Schumacher und Ferrari würden das schwierige Jahr 2003 gerne mit einem Sieg im letzten Rennen krönen, wenn möglich sogar mit einem Doppelsieg. "Das wäre ein wirklich schöner Saisonabschluss, aber die Entscheidungen trifft man ja während des Rennens", so Brawn. "Risikoreiche Überholmanöver wird man in einem Rennen, in dem man nur einen Punkt holen muss, sicher nicht riskieren."

"Ich weiß, dass sich viele Leute einen anderen Weltmeister wünschen, und ich verstehe das", erklärte der Engländer weiter. "Uns haben aber so viele Menschen unterstützt, und Michael hat in Monza eine solch tolle Fahrt hingelegt, dass dieses Jahr doch etwas speziell ist."