Sauber: Bessere Traktion für neues Auto im Blick

Der Sauber C34 bereitet den Fahrern auf welligen Strecken Mühe - Marcus Ericsson wünscht sich für die Zukunft mehr Traktion, generelle Fortschritte sind positiv

(Motorsport-Total.com) - Für das Nachtrennen in Singapur hatte das Sauber-Team umfassende Änderungen der Aerodynamik im Gepäck. Auf den ersten Blick fiel die kurze Nase auf, womit der Schweizer Rennstall dem Trend im Formel-1-Feld folgt. Das Update-Paket soll auch richtungsweisend für die Saison 2016 sein. Ergebnisse blieben bislang aus. In Singapur sammelte Felipe Nasr einen WM-Punkt, zuletzt in Suzuka ging Sauber leer aus.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson

Die Traktion bereitet den Sauber-Fahrern auf Stadtkursen Mühe Zoom

Dass es in Singapur schwierig laufen würde, kam trotz Aero-Update nicht überraschend. "Wir hatten das ganze Jahr Probleme auf Strecken mit welligem Asphalt und wo man die Kerbs benutzen muss", spricht Marcus Ericsson eine Schwachstelle des C34 an. "Das liegt unserem Auto nicht. Daran arbeiten wir auch für das kommende Jahr." Wenn ein Auto Bodenwellen nicht richtig schluckt, kostet das automatisch Zeit, die sich über eine Runde summiert.

"Die Bodenwellen machen die Traktion schwierig. Wenn man in mittelschnellen Kurven die Kerbs benutzen muss, springt das Auto. Man kann also nicht die perfekte Linie fahren und nicht so viel vom Randstein mitnehmen, wie andere Autos", geht Ericsson ins Detail. "In Monaco und Singapur hatten wir deshalb Probleme." Das Aero-Update soll vor allem auf Strecken mit schnellen Kurven wie Suzuka, Austin oder Mexiko wirken.

Die Entwicklung geht stetig voran, die Gedanken drehen sich bereits um das nächste Jahr. "Wir brauchen natürlich mehr Abtrieb, so wie alle Teams", spricht Ericsson eine goldene Regel in der Formel 1 an. "Auch bei der Traktion fehlt uns etwas auf die Konkurrenz. Ich kann meinen Input geben, was natürlich sehr gut ist." In diesen Bereichen wird Sauber für den C35 arbeiten. Auf Motorenseite herrscht mit Ferrari Kontinuität.

Und auch bei den Fahrern ist Ruhe eingekehrt. Sauber hat die Verträge mit Nasr und Ericsson schon früh bestätigt. Der Schwede fährt seine zweite Saison in der Königsklasse, nachdem er sich im Vorjahr am Ende des Feldes im unterlegenen Caterham abmühen musste. "Für mich ist es ein halbes Rookie-Jahr", lacht Ericsson. Bei fünf Rennen schaffte es der 25-Jährige in die Punkteränge. Mit neun Zählern hält er vor Russland WM-Platz 17.


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Beim Rennen in Suzuka war Sauber bei Zweikämpfen oft im TV-Bild, auch wenn es am Ende nicht für die Top 10 reichte. "Jetzt kann ich gegen andere Autos kämpfen, es geht um die Strategie und das Reifenmanagement. Im Vorjahr war es schön, wenn wir gegen einen Marussia gekämpft haben", spricht Ericsson den großen Unterschied an. "Man musste ständig auf blaue Flaggen achten. Dieses Jahr ist ein großer Unterschied für mich. Es macht viel mehr Spaß."

Deswegen kann sich Ericsson in diesem Jahr auch erstmals in Szene setzen. "Ich bin mit meinen Fortschritten zufrieden. Zu Saisonbeginn war es schwierig. Das Auto war auch nicht so, wie ich es gerne hätte. Dann wird man frustriert und verliert Zuversicht. Dann habe ich die Einstellung geändert und mich mehr auf mich konzentriert. Das hat den Unterschied ausgemacht. Wenn dann Resultate kommen, steigt dein Selbstvertrauen. Ich habe zuletzt gute Leistungen gezeigt."