powered by Motorsport.com
  • 28.09.2015 17:25

  • von Ryk Fechner

Sauber vor Sotschi: Mit den Updates ins Trockene

Der Freitag von Suzuka verregnete Sauber wertvolle Testzeit - Bei den Schweizern hofft man deshalb beim Grand Prix von Russland 2015 auf ein trockenes Wochenende

(Motorsport-Total.com) - Bei Sauber hatten sich Markus Ericsson und Felipe Nasr beim Formel-1-Grand-Prix von Japan 2015 mehr von den Aero-Updates erhofft, die sich seit Singapur am Auto befinden. Schließlich handelt es sich bei den dazugehörigen Komponenten um Teile, die richtungsweisend für die Konstruktion des Boliden für die Saison 2016 sind. Und während am Ende des Suzuka-Rennens ein Ausfall für Nasr sowie ein 14. Platz für Ericsson zu Buche stehen, hoffen beide Piloten darauf, dass es die Umstände in Sotschi erlauben, weitere Verbesserungen am C34 vorzunehmen, dessen sichtbarste Neuerung seit Singapur die im Trend liegende kurze Nase ist.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson

Sauber scheint von trockener Fahrzeit mehr als andere zu profitieren Zoom

Obwohl es sich noch nicht in Ergebnissen niederschlägt, spürt Ericsson bereits positive Auswirkungen auf das aktuelle Paket: "Es ist ein Fortschritt, daran gibt es keinen Zweifel. Aber es steckt noch mehr Potenzial drin. Der Regen am Freitag hat uns ein wenig geschadet, weil wir die Updates nicht anpassen konnten. Wir müssen das Paket noch verbessern und es an das Auto anpassen, um mehr herauszuholen."

Damit weitere Schritte möglich sind, um das Auto zu verbessern, braucht Sauber Zeit auf der Strecke. Daher hofft der Schwede auf den Wettergott: "Wir hoffen auf ein komplett trockenes Wochenende, damit wir am Update arbeiten und freitags das Setup finden können. Wenn uns das gelingt, werden wir bestimmt auch mehr Pace sehen."

Schwächen an der Heckpartie

Ähnlich gemischte Gefühle hat auch Teamkollege Nasr, der seinen Boliden in Suzuka infolge einer defekten Servolenkung abstellen musste: "Ich würde sagen, dass wir alle ein wenig mehr erwartet haben. Wir haben das Gefühl, dass es einen kleinen Fortschritt gegeben hat, aber wir brauchen mehr. Uns fehlt es noch immer an Abtrieb im Vergleich zu dem Mittelfeld und den Leuten, die Punkte machen. Die Daten sagen uns, dass wir jetzt eine viel stärkere Front haben, und das kann ich auch spüren. Aber vom Heck brauchen wir noch mehr."

Für den Brasilianer ist die Streckencharakteristik der japanischen Traditionsstrecke ein Beleg dafür, wo man bei Sauber noch Zeit verliert. "Auf Strecken wie Suzuka muss man sich auf die Hinterreifen lehnen. Und sobald man anfängt zu rutschen, wird es schwierig, den Stint zu verlängern oder jede Runde zu pushen", klagt er über zu schnell abbauende Hinterreifen.


Fotos: Großer Preis von Japan, Sonntag


"Wir haben noch ein paar Rennen vor uns, um das alles zu verstehen und um einen klaren Eindruck davon zu erlangen, was wir uns für das Auto im nächsten Jahr vornehmen müssen. Wir kennen die Schwächen des Autos und wo wir ansetzten müssen", so der 13te der Fahrerwertung, der nach dem Japan-Wochenende nur noch einen Punkt vor Lotus-Pilot Pastor Maldonado liegt.

Findet man den Anschluss ans Mittelfeld?

Wertvolle Fahrzeit im Trockenen ist für die Schweizer Truppe aus Hinwil auch deswegen bitter nötig, wenn man 2015 zu einem versöhnlichen Abschluss kommen will. Vor Suzuka punktete Sauber zwar viermal in Folge, doch nur Manor-Marussia holte im selben Zeitraum weniger Zähler. Monisha Kaltenborn betonte zuletzt, dass es man keine Angst vor den Formel-1-Neueinsteigern Haas hat. Sollte jedoch Honda seine akuten Antriebsprobleme plötzlich in den Griff bekommen, dürfte McLaren in der WM wieder dauerhaft weiter vorne zu finden sein.

Dennoch glaubt Felipe Nasr daran, dass sich die Neukonstruktionen im kommenden Jahr bezahlt machen: "Wir haben gesehen, dass das Auto schon stärker ist, vor allem die Front. Wir müssend die Updates einfach noch besser verstehen. Dann kann es sein, dass wir noch etwas stärker werden."


Fotostrecke: Sauber-Präsentationen seit 2000