Sato genießt weiter das Vertrauen seiner Landsleute
Takuma Satos Karriere bei BAR-Honda ist beendet, doch der Japaner genießt in seiner Heimat weiterhin großes Vertrauen
(Motorsport-Total.com) - Takuma Satos Formel-1-Karriere war bisher ein Wechselbad der Gefühle. Sein Debütjahr bei Jordan 2002 war geprägt von zahlreichen Unfällen und nicht unbedingt konstanten Auftritten. Das folgende Jahr als Testfahrer bei BAR-Honda half, die Leistungen zu verbessern. Im vergangenen Jahr stand er an der Seite von Jenson Button zwar im Schatten des Engländers, ließ aber dennoch einige Male aufhorchen. Doch in dieser Saison war ihm das Glück nicht hold.

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Takuma Sato genießt in seiner Heimat noch immer viel Unterstützung
Seine Formel-1-Karriere steht nun vor dem unerwarteten Aus: Der einzige Formel-1-Japaner muss sein Stammcockpit bei BAR-Honda, ab 2006 vollständig in Honda-Besitz, für Rubens Barrichello räumen. Als Ausweg bietet sich nun ein elftes, von Honda unterstütztes Formel-1-Team an, doch momentan ist dieser neue Rennstall noch nicht bestätigt.#w1#
Ohnehin wartet Japan noch auf einen Durchbruch eines Piloten aus dem Land der aufgehenden Sonne. Sato ist der 16. Japaner, der sich in der Formel 1 versuchte - bisher aber fuhr kein Landsmann zu großen Ehren: Aguri Suzuki fuhr 1990 in Japan auf das Siegerpodest, Sato tat es ihm in Indianapolis 2004 gleich, so die Ausbeute des wichtigsten Automobillandes in Asien.
Honda hatte in der Karriere vieler japanischer Fahrer die Finger im Spiel, so auch bei Satoru Nakajima, der 1987 quasi als Mitgift zu den Honda-Triebwerken in die Formel 1 kam. Auch Nakajima blieb vieles schuldig, obschon er einige beeindruckende Leistungen zeigte. Wiederholt sich also die Geschichte? Nakajima bemüht sich heute um den Nachwuchs in seiner Heimat, um die Statistiken zugunsten Japans zu verändern.
"Takuma war 1997 Schüler in der Rennfahrerschule von Honda, als ich dieser vorstand", so Nakajima in der 'F1Racing'. "Er war dabei nicht der Schnellste, aber er war recht komplett. Ich habe ihn dann in der britischen Formel 3 verfolgt. Ich hatte gehofft, dass er es in die Formel 1 schafft, und ich bin, was seine Zukunft angeht, optimistisch."
Doch vom erwarteten Höhenflug Satos war bisher wenig zu sehen, vielmehr präsentierte er sich als solider Pilot, nicht mehr. Japan brachte immer wieder bejubelte Fahrer in die Formel 1, die dort dann aber immer wieder Probleme hatten. So auch Toranosuke Takagi, der den Ruf genoss, der schnellste Japaner zu sein, der jemals in die Königsklasse kam. Sein Auftakt 1998 verlief in der Tat spektakulär, der Grundspeed war verblüffend. Doch Takagi hatte Probleme, sich außerhalb Europas zurechtzufinden. Er sprach nahezu kein Englisch, was die Arbeit mit ihm erschwerte.
Dieses Problem hat Sato, der früh nach England ging, nicht. Und auch Takagi glaubt an die Fähigkeiten seines Landsmanns. "Takuma hat mich beeindruckt, als ich in der Rennfahrerschule von Honda Lehrstunden gab", erklärte er. "Er war schnell, auch wenn er zu dieser Zeit noch nicht gut herunterschalten konnte. Ich denke, dass er schneller als Button sein kann, aber er muss konstanter werden."

