• 06.10.2005 15:39

Elftes Formel-1-Team wäre von Honda unabhängig

Honda würde zwar Motoren an das mysteriöse neue Team liefern, um einen B-Rennstall wie bei Red Bull soll es sich aber nicht handeln

(Motorsport-Total.com) - Immer mehr Details sickern über das neue Formel-1-Team durch, welches noch 2006 an den Start gehen könnte. Die Gerüchte waren aufgekommen, als Takuma Sato behauptete, ein Angebot eines neuen Rennstalls vorliegen zu haben. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Honda dabei die Finger im Spiel hat, es sich aber prinzipiell um ein unabhängiges Projekt handelt.

Titel-Bild zur News: Nick Fry

Nick Fry rechnet "zu 65 Prozent" schon 2006 mit einem elften Formel-1-Team

Wer die Drahtzieher des bereits von Bernie Ecclestone abgesegneten Rennstalls sind, ist bisher nicht bekannt; um GP2-Team Direxiv handelt es sich jedoch definitiv nicht. Theoretisch könnte es sich um das vor Jahren eingemottete DOME-Projekt handeln, eventuell auch um das Nachwuchsprogramm des japanischen Ex-Piloten Aguri Suzuki. All diese Szenarien gelten aber als unwahrscheinlich, zumal von offizieller Seite nichts in Erfahrung zu bringen ist.#w1#

Auf jeden Fall soll es sich um eine eigenständige Organisation handeln: "Man muss die beiden Teams getrennt betrachten", meinte BAR-Honda-Teamchef Nick Fry gegenüber 'Speed TV'. Dies beziehe sich auch auf die Pläne der Herstellerserie: "Honda hat die Vereinbarung mit den anderen Herstellern in München unterschrieben. Wir alle werden weiter an einem Strang ziehen. Da aber eine Verbindung zum neuen Team hineinzulesen, wäre völlig falsch", ergänzte er.

"Wir müssen in die Zukunft schauen. Alle wünschen sich eine Einigung. Wenn wir ein elftes Team haben könnten, wäre das für alle gut, daher arbeitet Bernie auch mit uns an einer Lösung. Das elfte Team wäre fantastisch, denn eigentlich möchten wir zwölf Teams in der Formel 1 haben. Dass wir jetzt vielleicht immerhin eines bekommen, welches glaubwürdig erscheint, kann für die Formel 1 nur gut sein", sagte Fry.

Aus der künftigen Honda-Zentrale in Brackley wird in erster Linie Know-how an den neuen Rennstall übermittelt, ein Direktverkauf von Chassis' ist jedoch untersagt. Dementsprechend wird es auch keine gravierenden Kapazitätsprobleme geben. Lediglich die Motorenabteilung von Honda könnte ein wenig leiden, weil nicht ausrangierte V10-, sondern aktuelle 2,4-Liter-V8-Motoren an das neue Team geliefert werden sollen.

"Ich denke, dass wir das Nötige haben, um beides zu schaffen", meinte Fry dazu. "Unser Problem war dieses Jahr nie die Logistik. Wir haben schon 13 Heckflügel entwickelt, haben mehr entwickelt als jedes andere Team. Leider hat das nicht so gefruchtet wie erhofft, aber das Produzieren der Teile war nie das Thema. Beide Fahrer werden gleich ausgestattet, und wir können das Blatt schneller wenden als die Konkurrenz. Das Thema war die Performance, nicht das Arbeitsvolumen."