• 06.10.2005 15:07

  • von Fabian Hust

'BAT' stellt 'Marlboro'-Engagement in Frage

Während sich 'BAT' wegen des Tabakwerbeverbots aus der Formel 1 zurückzieht, wird 'Marlboro' das Engagement fortsetzen

(Motorsport-Total.com) - Bis Ende des Jahres wird 'British American Tobacco' seine Anteile am BAR-Team abstoßen. Kommendes Jahr wird man im dann zu 100 Prozent Honda gehörenden Team als Hauptsponsor mit der Marke 'Lucky Strike' an Bord bleiben, dann zieht man sich wegen des Tabakwerbeverbots aber komplett aus dem Formel-1-Sponsoring zurück. 'Marlboro' aus dem Hause 'Philip Morris' hat den Sponsoring-Vertrag mit Ferrari hingegen um weitere fünf Jahre bis 2011 verlängert.

Titel-Bild zur News: 'Marlboro'-Barcode

Lohnt sich das Investment von 'Marlboro' für einen zweifelhaften Logo-Ersatz?

"Wir haben uns schon vor fünf Jahren als Teil unserer eigener Beschränkung dazu entschieden, uns Ende 2006 aus dem internationalen Motorsport zurückzuziehen", so Gary Carey, Sponsoringchef bei 'BAT' gegenüber 'Autosport-Atlas'. 'Marlboro' könne auch nach 2006 noch Werbung betreiben, nur eben lediglich außerhalb der EU: "Also fahren sie mit ihren Logos bei Rennen wie in Bahrain, Malaysia oder wo auch immer dies das lokale Gesetz gestattet."#w1#

Für 'BAT' macht es auch keinen Sinn, wie im Falle von 'Marlboro' ohne Logo zu fahren. Die Farbkombination rot-weiß ist in den Augen der 'Marlboro'-Marketingexperten Werbeeffekt genug. Carey sieht das anders. In den Ländern, in denen man keine Zigarettenwerbung zeigen darf, fährt man wie alle anderen Teams mit einer Notlösung. Diese habe aber nicht zum Zweck, die Aufmerksamkeit auf die Marke zu lenken: "Sondern das verleiht einem Konstanz in Bezug auf das Aussehen des Autos. Man kann kein leeres Auto haben."

Welche Strategie 'Marlboro' einschlagen wird, bleibt abzuwarten. Teilweise fuhr man mit einem Logo-Element, das könnte schon zu viel des guten sein: "So wie wir das sehen, fährt man weder mit den Logos oder ohne sie. Jeder, der versucht, etwas anderes zu machen, wird schlussendlich damit auf die Schnauze fallen", glaubt der Sponsoring-Spezialist.

Auch zweifelt Carey an, dass 'Marlboro' alleine durch die Farbe des Ferrari einen Werbeeffekt erzielen kann: "Da müsste man eine Konsumenten-Forschung durchführen. Wir wissen seit Jahren von unseren Kunden, dass sie unsere Marke nicht erkennen. Wenn wir sogar unser Emblem ohne Buchstaben abbilden, erkennen sie die Marke nicht. Das Logo muss wegen der hohen Geschwindigkeiten so groß wie möglich auf dem Auto abgebildet werden. Wenn man etwas anderes macht, erkennt es niemand."

Es könne zwar laut Carey sein, dass ein Unternehmen, das seit 30 Jahren in der Formel 1 als Sponsor aktiv ist, auch nicht vergessen wird, wenn die Logos nicht mehr auf dem Auto sind. Doch Carey fragt sich, ob das 50 bis 60 Millionen Dollar im Jahr wert sein kann: "Ich würde sagen, nein. Man wird in Zukunft vielleicht fünf oder sechs Rennen haben, in denen man mit Tabakwerbung fahren kann und sie werden im Verlauf der Jahre verschwinden. Es ist einfach nicht wert, darin zu investieren."