Kostet das Jahr 2005 Sato die ganze Karriere?

Nach dem Rausschmiss bei BAR-Honda steht Takuma Sato nach einer nicht gerade überragenden Saison 2005 auf der Straße

(Motorsport-Total.com) - Mit einem mickrigen WM-Punkt - zum Vergleich: Teamkollege Jenson Button hält bei 32 - ist Takuma Sato derzeit nur 23. der Fahrerwertung. Der BAR-Honda-Pilot hat eine Saison mit Pleiten, Pech und Pannen hinter sich, schaffte es gleichzeitig aber auch so gut wie nie, das Potenzial seines Autos voll umzusetzen. Der Glanz seiner starken Vorstellungen im Vorjahr ist damit längst verflogen.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato muss sich in Suzuka mit einer Topleistung für 2006 empfehlen

"Ich kann über diese Saison nur eines sagen: Es war schwierig", erklärte er gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Viele Dinge sind passiert, innerhalb und außerhalb des Teams. Ich hatte auch oft Pech, hätte viel bessere Resultate haben können. Aber so ist eben der Motorsport, ohne wenn und aber. Natürlich ist das schmerzlich, aber gleichzeitig macht es mich stärker. Ich habe unter sehr schwierigen Umständen viel dazugelernt. Ich möchte immer besser sein als gestern, aber ich möchte auch der Beste der Besten sein."#w1#

Gewichtsaffäre passierte genau zum falschen Zeitpunkt

Im Gegensatz zu 2004, als er nach dem Ferrari das zweitbeste Auto hatte und damit in Indianapolis sogar auf das Podium fahren konnte, waren die Rahmenbedingungen diese Saison weniger gut: Bei den ersten Rennen war der BAR-Honda langsam und unzuverlässig - und gerade als es besser zu laufen anfing, folgte die Gewichtsaffäre von Imola samt Sperre für zwei Rennen. Irgendwann passierten auch noch unnötige Missgeschicke am Start und ähnliches.

"Ich hoffe nur", meinte er weiter, "dass die Menschen die Situation sorgfältig betrachten. Die Leute im Team tun das, weshalb sie mich weiter unterstützen. Das ist großartig, aber ich wünsche mir natürlich auch Resultate. Ich bin nur enttäuscht, dass ich diese Resultate bisher nicht abliefern konnte. Dennoch bin ich auf meine Kosten gekommen, und es gab viele aufregende Momente. Dieses Jahr war charakterbildend, es hat mich stärker gemacht - aber jetzt möchte ich den nächsten Schritt machen."

Nur: Die Formel 1 verzeiht wenig, schon gar nicht ein völlig verkorkstes Jahr - und weil ein Testvertrag bei BAR-Honda für den 28-Jährigen nicht in Frage kommt, sieht die Zukunft düster aus. Bei Midland gibt es minimale Chancen auf ein Cockpit, außerdem möchte Honda binnen kürzester Zeit ein neues Team auf die Beine stellen, um für den japanischen Nationalheld Platz zu schaffen. Allerdings muss dieses Projekt zumindest mit Vorsicht betrachtet werden...

In Suzuka fährt Sato meistens sein bestes Rennen des Jahres

Indes ist sich Sato, der bei seinem Heim-Grand-Prix in Suzuka meistens aufblüht und über sich selbst hinauswächst, sicher, dass er auch wegen der mentalen Schwierigkeiten in der Krise das eine oder andere Topresultat liegen gelassen hat: "Man steht unter viel Druck, will Leistung bringen, aber man bekommt keine Resultate zustande. Da kommt der mentale Faktor hinzu, auch wenn man sich dessen vielleicht gar nicht bewusst ist. Das musste ich erst einmal überkommen", sagte er.

Jetzt, wo er ohnehin nichts mehr zu verlieren hat, möchte er seinem Heimpublikum noch einmal zeigen, was er wirklich drauf hat: "Ich habe keinerlei Einschränkungen mehr zu befürchten, kann mich voll auf die letzten Rennen konzentrieren. Ich habe jede Unterstützung vom Team - und ich möchte mich mit einer starken Leistung verabschieden, denn das bin ich ihnen nach all diesen schönen Jahren schuldig", meinte er abschließend.

Übrigens: Sollten in der Formel 1 alle Türen für ihn zufallen, könnte er - zumindest über den Winter - möglicherweise in der A1-Grand-Prix-Serie für das japanische Nationalteam an den Start gehen.