Sato: Fahre immer auf Angriff
Jordan-Honda-Fahrer Takuma Sato weiß, woran sein Team in dieser Woche bei den Testfahrten in Valencia arbeiten muss
(Motorsport-Total.com) - Jordan-Honda-Fahrer Takuma Sato hatte in Brasilien kein leichtes Wochenende. Schon am Freitag fing es für den Japaner alles andere als gut an, als er bei rot aus der Boxengasse fuhr und ihm die Rennkommissare deshalb seine schnellste Runde im Qualifikationstraining am Samstag aberkannten. So konnte sich Takuma Sato nur als 19. für das Rennen qualifizieren.

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Takuma Sato (hier hinter Pedro de la Rosa) hatte in Sao Paulo viele Duelle
Auch am Sonntag sollte es zunächst nicht besser laufen, als den 25-Jährigen im Warm Up ein technisches Problem behinderte. "Wir hatten eine Menge Treibstoff im Auto und hatten viel verändert, aber leider war es schwierig, eine gute Abstimmung zu finden", erklärte der Jordan-Honda-Fahrer auf seiner Website sein schwaches Abschneiden im Warm Up, als er nicht über den 22. und letzten Platz hinauskam.
Die Zuverlässigkeit hat Jordan-Honda noch nicht im Griff
"Wir änderten wieder einiges und ich hoffte, dass es nun besser laufen würde, doch dann bekam ich ein Hydraulikproblem und musste vor einer schnellen Runde das Auto abstellen", war Takuma Sato enttäuscht, der so kein perfektes Setup für das 71 Runden lange Rennen im Vorfeld ausarbeiten konnte. "Es war schwierig, weil wir unsere entgültige Abstimmung nicht haben testen können."
Dafür hatte der Formel-1-Neuling, der in Melbourne sein Grand-Prix-Debüt gab, im Rennen richtig Spaß. Nach dem Start fuhr "ich in Kurve drei Seite an Seite mit Giancarlo und dachte: 'Oh Gott, nicht wieder!' (In Sepang war Sato seinem Teamkollegen ins Heck gefahren; d. Red.) Mein Auto übersteuerte, aber ich kam schnell aus der Kurve und lag vor ihm." Während Giancarlo Fisichella wegen Problemen mit der Startautomatik in Sao Paulo manuell starten musste und zudem noch von der Kollision zwischen Michael Schumacher und Juan-Pablo Montoya in Mitleidenschaft gezogen wurde, kam Takuma Sato am Start gut weg.
Doch dann verlor auch er Plätze durch den Unfall an der Spitze. "Ich sah gelbe Flaggen und den Zusammenstoß zwischen Juan-Pablo Montoya und Michael Schumacher", fuhr der Hobbyradfahrer fort. "Ich wurde vermutlich bis auf Platz 14 oder 15 durchgereicht, weil ich im Infield hinter Juan-Pablo lag. Die Kurven sind dort so eng. Ich verlor dadurch mindestens drei Plätze, folglich war es eine sehr aufregende erste Runde!" So kam Takuma Sato als 17. aus der ersten Runde, während sein italienischer Teamkollege als 21. die Box ansteuern musste und in der sechsten Runde auch noch mit einem Motorschaden ausrollte.
Sato hatte viele spannende Duelle im Rennen
Derweil lag Takuma Sato auf einer Zweitstoppstrategie gut im Rennen und griff BAR-Honda-Fahrer Olivier Panis an. "Es war aufregend, weil wir die gleichen Motoren und Reifen haben, also waren wir fast gleichschnell", freute sich der Britische Formel-3-Meister von 2001. "Dann kam ich in Kurve eins auf die Außenseite und war so auf der schmutzigen Seite, so dass ich von der Ideallinie abkam. Beim folgenden Versuch fuhr ich auf der Innenseite, aber ich war zu schnell und fuhr zu weit."
Bei seinem dritten Angriff in der zehnten Runde sollte es dann klappen: "Ich lag in den Kurven eins und zwei hinter ihm und kam neben ihm aus Kurve drei, so dass ich in Kurve vier innen war" und der Japaner den Franzosen überholen konnte. Bloß fünf Runden später schnappte sich der Jordan-Honda-Fahrer auch Eddie Irvine im Jaguar: "Ich kam sehr gut aus der letzten Kurve und konnte ihn perfekt am Ende der Start- und Zielgeraden ausbremsen."
Mehr Probleme hatte Takuma Sato mit Pedro de la Rosa: "Er war im Ausgang der letzten Kurve sehr gut. Ich versuchte es drei oder vier Mal in Kurve eins. Er verteidigte seinen Platz, also probierte ich es auf der Außenseite. Ich ging weiter und weiter rüber, also fuhr auch er nach außen und ich konnte auf der Innenseite vorbeigehen. Ein wirklich gutes Manöver."
Sato: "Müssen uns im Qualifying verbessern
Dank einiger Ausfälle und den ersten Boxenstopps der Fahrer, die auf einer Zweistoppstrategie waren, lag der ehemalige BAR-Honda-Testfahrer vor seinem ersten Boxenhalt in Runde 27 auf Platz neun, wurde dann aber bis auf Platz 14 durchgereicht. Im Folgenden konnte Takuma Sato nur noch durch Boxenstopps anderer Fahrer weitere Plätze gutmachen. Auf Platz zehn liegend kam er in der 49. Runde zu seinem zweiten Stopp rein, durch den er auf Platz 13 zurückfiel.
Schließlich profitierte der Japaner noch von einigen Ausfällen und kam am Ende mit zwei Runden Rückstand als Neunter ins Ziel. "Ich fuhr von Platz 19 auf Rang neun, so dass wir wissen, dass das Auto zuverlässig ist", so der Japaner. "Jetzt müssen wir im Qualifikationstraining besser werden. Ich genoss das Rennen aber und den Kampf mit einigen anderen Fahrern. Ich machte sieben Angriffe und hatte vier Erfolge. Ich sage immer: 'Kein Angriff, keine Chance.' So fahre ich Rennen!"

