Sainz ärgert sich über Boxenstopp-Befehl: Wollte fast draußen bleiben ...

Carlos Sainz hadert mit seiner Strategie in Imola: Der Williams-Pilot fühlt sich durch einen frühen Boxenstopp um ein Top-Ergebnis gebracht

(Motorsport-Total.com) - Trotz eines vielversprechenden Wochenendes beim Großen Preis der Emilia-Romagna in Imola musste sich Carlos Sainz am Ende mit Platz acht zufriedengeben - und das zu seinem offensichtlichen Ärger. Der Williams-Pilot hatte sich nach einem starken Start in eine aussichtsreiche Lage vorgearbeitet, doch eine frühe strategische Entscheidung des Teams veränderte den Verlauf seines Rennens maßgeblich.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz während des Rennens in Imola Zoom

"Wir waren in einer idealen Position, um in die Top Fünf zu fahren", erklärt Sainz nach dem Rennen. "Ich hatte einen guten Start, war schneller als Fernando und Russell - es lief alles nach Plan. Doch dann entschied sich das Team zu einem sehr frühen Boxenstopp. Das hat unser Rennen komplett verändert."

"Ich war kurz davor, draußen zu bleiben"

Besonders frustriert zeigte sich der Spanier darüber, dass er den Strategiebefehl zunächst hinterfragte - sich aber letztlich teamdienlich verhielt. "Ich war kurz davor, draußen zu bleiben, weil es sich einfach zu früh anfühlte. In dieser Runde hätten wir vielleicht sogar ein Auto überholen können. Aber ich bin ein Teamspieler. Wenn das Team mir sagt, ich soll an die Box, dann folge ich dem Befehl", betont Sainz, fügt aber hinzu: "Es stellte sich heraus, dass es nicht die richtige Entscheidung war."

Nach dem frühen Boxenstopp und einer Phase unter Safety-Car-Bedingungen fiel Sainz zwischenzeitlich auf Platz 15 zurück - eine enttäuschende Ausgangslage angesichts seines Tempos. Mit einer kämpferischen Leistung fuhr er sich immerhin wieder bis auf Rang acht nach vorn.

Starke Pace, schwache Umsetzung

"Ich war das ganze Wochenende schnell - im Qualifying und im Rennen. Aber die Punkte werden nun einmal am Sonntag vergeben, und da verlieren wir aktuell zu viele davon. Das müssen wir als Team dringend in den Griff bekommen", fordert der 30-Jährige.

Sainz lobt zwar die Entwicklung und das Potenzial bei Williams, sieht jedoch weiterhin Nachholbedarf bei der Rennstrategie und -kommunikation. "Die Boxenanweisung kam überraschend, es war vorher nicht im Plan. Niemand hat mir angekündigt, dass wir stoppen werden. Wir wissen, wie wichtig die Streckenposition hier ist - und die haben wir genau in diesem Moment verschenkt."

Dieses Jahr ist das Jahr für Fehler

Trotz der Enttäuschung zeigt sich Sainz konstruktiv: "Ich habe dem Team schon vorher gesagt - dieses Jahr ist das Jahr, um Fehler zu machen und daraus zu lernen. Wir kämpfen nicht um die Weltmeisterschaft. Aber wenn wir nächstes Jahr ein noch konkurrenzfähigeres Auto haben, dürfen uns solche Dinge nicht mehr passieren."


Der Spanier ist überzeugt, dass mit besserer Ausführung auf Seiten des Teams deutlich bessere Ergebnisse möglich wären. "Ich war schneller als Mercedes und Ferrari - sowohl in Miami als auch hier in Imola. Trotzdem habe ich sie an beiden Sonntagen nicht geschlagen. Wir müssen lernen, wie man sie schlägt."

Blick nach vorn: Lernen für 2026

Mit Blick auf die Zukunft machte Sainz zudem klar, dass die Ressourcen für die Fahrzeugentwicklung klar auf 2026 ausgerichtet seien. "Dieses Auto wird nicht mehr weiterentwickelt. Aber es ist gut genug, um an bestimmten Wochenenden mit den Topteams zu kämpfen. Was uns fehlt, ist die perfekte Umsetzung an diesen Wochenenden."

Am Ende bleibt für Sainz die Erkenntnis: Die Leistung stimmt, das Ergebnis noch nicht. Doch der ehrgeizige Spanier glaubt weiter an sein neues Projekt. "Ich bin erst seit sechs Rennen hier, aber ich bin schnell. Ich werde der Mannschaft helfen, besser zu werden - wir müssen und werden Fortschritte machen."

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