Erst VSC, dann Safety-Car: Die Entscheidungen in Imola erklärt
In Imola wurde auf zwei scheinbar ähnliche Situationen einmal mit dem virtuellen und einmal mit dem regulären Safety-Car reagiert - Wir erklären die Gründe dafür
(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix der Emilia-Romagna 2025 bot am vergangenen Sonntag zwei Ausfallsituationen, die auf den ersten Blick ähnlich wirkten, aber von der Rennleitung der Formel 1 unterschiedlich gehandhabt wurden.

© LAT Images
Der Ausfall von Andrea Kimi Antonelli löste eine Safety-Car-Phase aus Zoom
In Runde 29 hatte Esteban Ocon ein technisches Problem an seinem Haas und stellte das Auto auf dem Grasstreifen zwischen Kurve 7 und 8 ab. Die Rennleitung rief das virtuelle Safety-Car, kurz VSC, aus, mit dem das Rennen neutralisiert wird, indem die Fahrer ihre Geschwindigkeit reduzieren müssen.
So können die Streckenposten das liegengebliebene Auto sicher bergen. Dieses Verfahren dauert kürzer als ein reguläres Safety-Car und erhält die Abstände weitgehend bei.
Im Fall von Ocon konnten die Streckenposten zügig eingreifen - aus zwei Gründen: Erstens hielt der Franzose nahe genug an einer Öffnung in der Leitplanke, was die Bergung erleichterte. Zweitens war es das erste Auto, das an dieser Stelle ausfiel. Unter diesen Bedingungen dauerte das VSC rund drei Minuten und 40 Sekunden.
Springen wir vor zu Runde 46: Diesmal hatte Andrea Kimi Antonelli ein technisches Problem an seinem Mercedes. Wie Ocon stellte auch der italienische Rookie sein Auto auf dem Gras ab, jedoch näher an Kurve 8. Dieses Mal entschied sich die Rennleitung für ein reguläres Safety-Car, was für einige Verwunderung sorgte.
Es kam die Frage auf, ob man hier ein Rennen wiederbeleben wollte, das bis dahin von Max Verstappen dominiert worden war? Die Entscheidung hatte jedoch einen einfachen Grund.
Einer der nächstgelegenen Ausgänge von der Strecke - derselbe wie bei Ocon - war bereits mit dessen Haas blockiert. Für ein zweites Auto war dort kein Platz. Eine weitere Möglichkeit lag zwischen Kurve 8 und 9, aber dieser Abschnitt verläuft bergauf.
Um den Mercedes dorthin zu bringen, war ein Bergefahrzeug notwendig, was den Einsatz eines regulären Safety-Cars rechtfertigte. Dieses benötigt mehr Zeit als sein virtuelles Pendant, da es mehrere Phasen durchläuft: Das Safety-Car kommt auf die Strecke und das Feld sammelt sich erst einmal dahinter.
Sobald die Strecke frei ist, dürfen sich überrundete Fahrzeuge - in diesem Fall Oliver Bearman - zurückrunden. Insgesamt vergingen etwa 14 Minuten und acht Rennrunden zwischen der Ausrufung des Safety-Cars und dem offiziellen Ende der Phase.


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