• 10.09.2016 13:20

  • von Dieter Rencken & Benjamin Horbelt

Sabbatical: Was Jenson Button von Alain Prost unterscheidet

Jenson Button wird wie einst Alain Prost ein Sabbatjahr einlegen - "Der Unterschied ist, dass Jenson einen Vertrag hat", betont McLaren die neue Rolle des Briten

(Motorsport-Total.com) - Am Ende der Saison wird Jenson Button den Helm an den Nagel hängen - zunächst nur auf Probe. Im anstehende Sabbatjahr soll der Brite weiterhin in Lauerstellung bei McLaren bleiben, wie der Traditionsrennstall demonstrativ betont. Kritiker sehen darin aber auch einen schleichenden Abschied aus der Motorsport-Königsklasse, wie Martin Brundle glaubt: "Jenson kann es immer noch - aber werden wir seine Fähigkeiten nach dem Ende der Saison jemals wiedersehen?" Der Experte bescheinigt Button schon jetzt "eine großartige Karriere" und sieht bei der 2017er-Fahrerentscheidung einen geschickten Schachzug des McLaren-Teams.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button wird 2017 als McLaren-Stammfahrer pausieren Zoom

"Das ist eine elegante Lösung. Jenson Button tritt scheinbar leicht und bereitwillig zur Seite, dafür kommt Stoffel Vandoorne in das Auto. Die Sponsoren werden das mögen", ist sich Brundle sicher und ergänzt: "Der Deal trägt die Handschrift von Ron Dennis, der es liebt, alles zu kontrollieren und alle verfügbaren Ressourcen bei McLaren zu halten."

Button ist nicht der erste Formel-1-Fahrer, der eine Rennpause einlegte. Neben Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, pausierte auch die Formel-1-Legende Alain Prost für ein Jahr. Nach der öffentlichen Kritik an der sieglosen Saison 1991, pausierte der Franzose für eine Saison und kehrte 1993 zurück in das Formel-1-Cockpit. "Der große Unterschied ist, dass Jenson einen Vertrag hat", verteidigt Ron Dennis seinen Schützling. Daher solle der Brite auch im kommenden Jahr an der Entwicklung mitwirken. "Er fährt weiterhin mit dem Simulator, er kommt zu einigen Rennen, er hat eine vertragliche Vereinbarung im nächsten Jahr zu fahren, wenn Bedarf ist. Er wird darauf fokussiert sein, wie sich das Team verbessern kann. Er bleibt ein Teil des Ganzen."

Button wolle nach 17 Jahren wieder sein "eigenes Ding" machen und mehr Zeit für seine Familie schaffen, will dabei dem straffen Fitnessprogramm eines aktiven Formel-1-Fahrers aber treu bleiben: "Ich liebe meine Fitnesstrainings, ich liebe das Radfahren und natürlich liebe ich das Rennfahren. Das werde ich für immer tun - für den Rest meines Lebens. Die Formel 1 wird da immer in meinem Herzen sein, wie das auch schon so viele Jahre meines Lebens der Fall war", versichert der Rennfahrer, den bisher andere Rennserien nicht reizten. Das Formel-1-Sabbatjahr 2017 soll daher eher in einer "Light-Variante" ausfallen.


Fotostrecke: Die Formel-1-Karriere des Jenson Button