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  • 04.09.2016 18:44

  • von Benjamin Horbelt

Haas im McLaren-Duell: Grosjean relativiert Gutierrez-Patzer

Während Esteban Gutierrez beim Start patzt, gelingt Romain Grosjean ein Reifencoup - "Vor McLaren zu sein, kann uns stolz machen", lobt Haas-Teamchef Günther Steiner

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Italien stand schon vor dem Start für das Haas-Team unter keinem guten Stern. Romain Grosjean musste nach einem Getriebewechsel fünf Plätze weiter hinten starten. Damit ging der Franzose vom 17. Rang in das Monza-Rennen. Dennoch sprang am Ende des Tages ein starker elfter Platz heraus. Teamkollege Esteban Gutierrez sah die Zielflagge in Italien auf dem 13. Platz.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Zwar ohne Punkte, aber mit McLaren auf Augenhöhe präsentiert sich Haas in Monza Zoom

"Fairerweise muss ich zugeben, dass uns im Rennen ein bisschen Geschwindigkeit gefehlt hat. Wir haben versucht, eine sehr aggressive Einstoppstrategie zu machen. Ich hatte aber ein wenig Graining auf den weichen Reifen", verrät Grosjean, der sich sicher ist, dass das Ergebnis "in etwa das Maximum" gewesen sei.

Grosjean ging als Letzter im Formel-1-Feld zum ersten und einzigen Boxenstopp, womit der Haas-Pilot strategisch einige Plätze gutmachen konnte. In den letzten Runden musste der 30-Jährige seinen elften Platz gegenüber Jenson Button verteidigen, der hinter ihm immer mehr Druck machte.

Gutierrez kann Top 10 vom Samstag nicht wiederholen

"Wir müssen jetzt aus dem Rennen lernen, was wir beim nächsten Mal besser machen können. Ich freue mich schon auf Singapur, was eines meiner Lieblingsrennen der Saison ist", blickt der Haas-Pilot auf den nächsten Renntermin am 18. September.

Teamkollege Gutierrez konnte in der Qualifikation die Top 10 knacken, doch beim Start kam der Haas-Bolide nicht richtig in die Gänge. Damit wurde der 25-Jährige im Feld bis auf den 20. Rang durchgereicht. Nach seinem ersten Boxenstopp reihte sich der Mexikaner auf dem 16. Platz ein, nachdem die Haas-Crew auf die Supersoft-Reifen wechselten. In der 34. Runde kamen die weichen Reifen auf den Wagen von Gutierrez, der sich bis auf den 13. Rang vorkämpfte und dank frischer Reifen auch Fernando Alonso hinter sich lassen konnte.


Fotostrecke: GP Italien, Highlights 2016

"Ich hatte einen sehr enttäuschenden Start in das Rennen, bei dem ich eine Menge Positionen verlor. Es war schwer, sich davon zu erholen", muss Gutierrez zugeben. Besonders im ersten Stint kämpfte der Haas-Bolide mit den hohen Geschwindigkeiten in Monza. Auf den gebrauchten Reifen aus der Qualifikation, tat sich das Fahrzeug gegenüber den Autos mit frischeren Reifen recht schwer. "Es war nicht so einfach, aber wir haben alles gegeben. Überholen war sehr schwierig. Was wir am Anfang verloren hatten, war zu viel, um das wieder aufzuholen", ärgert sich der Haas-Pilot über den schlechten Start.

"Was wir am Anfang verloren hatten, war zu viel, um das wieder aufzuholen." Esteban Gutierrez

"McLaren gibt es schon lange - wir sind Newcomer"

"Es war ein gutes Rennen, wenn man die ersten 20 Sekunden ausklammert", spielt Haas-Teamchef Günter Steiner auf den misslungenen Start von Gutierrez an. "Sonst wären wir mit Esteban woanders gelandet", zeigt sich der Südtiroler selbstbewusst.

"Vor McLaren zu sein und mit denen zu kämpfen, kann uns stolz machen. McLaren ist ein Team, welches es schon lange gibt - wir sind Newcomer. Mit denen zu kämpfen und mit den Fahrerkalibern wie Button und Alonso um Positionen zu fahren, macht uns stolz", freut sich der Teamverantwortliche, der zugleich eingestehen muss: "Dennoch haben wir am Ende des Tages keine Punkte eingefahren", so Steiner zum Großen Preis von Italien.

"Es war ein gutes Rennen, wenn man die ersten 20 Sekunden ausklammert." Günther Steiner