• 06.02.2002 16:33

  • von Fabian Hust

Rubens Barrichello muckt auf

Ferraris Nummer 1b will im nächsten Jahr die Nummer 1 auf seinem Auto tragen und sagt Michael Schumacher den Kampf an

(Motorsport-Total.com) - Daumen hoch hieß es am Mittwoch für Michael Schumacher bei der Präsentation des neuen Ferrari F2002. Der Deutsche weiß, dass das neue Auto besser als das Vorgängermodell ist und dass er sehr gute Chancen besitzt, zum ersten Mal nach Juan Manuel Fangio den Titelhattrick zu schaffen. Und der vierfache Formel-1-Weltmeister weiß auch, dass das Team voll und ganz hinter ihm steht.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Wer hat am Ende der Saison den Daumen noch hoch erhoben?

Daumen hoch hieß es aber auch für Rubens Barrichello, der fest davon überzeugt ist, dass er als einfacher Formel-1-Sieger einem 53-fachen Sieger Paroli bieten kann. Bei den Fachjournalisten sorgte der Auftritt des Brasilianers eher für amüsiertes Gelächter. Neben einem locker und optimistisch wirkenden Michael Schumacher wirkte der 29-Jährige fast schon etwas tollpatschig, füllt der 1 Meter 72 große Paulista den Rennanzug doch nach dem Winter ungewöhnlich stark aus?

Für Ferrari-Insider steht fest, dass es die letzte Saison von Rubens Barrichello sein wird, wenn er wie schon im Vorjahr keine Rennen gewinnt. Sauber-Neuling Felipe Massa wird schon als Nachfolger von Rubens Barrichello gehandelt. Der Brasilianer erklärte erst kürzlich, dass er vorhabe, nur ein Jahr bei Sauber zu fahren um dann zu einem Top-Team zu wechseln. Auch die Gerüchte um einen Wechsel von Juan-Pablo Montoya zu Ferrari sind nicht zufällig aufgetaucht.

Die Botschaft, die Rubens Barrichello bei der F2002-Präsentation rüberbrachte, ist deutlich: "Wenn ich gut abschneide, dann werde ich bleiben können. Wenn nicht, dann muss ich mich nach etwas anderem umsehen." Die Messlatte für "Rubinho" ist natürlich der eigene Teamkollege, und dem will der Familienvater in diesem Jahr auf die Pelle rücken: "Ich hoffe, dass ich das Steinchen sein werde, das Michael manchmal in seinem Schuh drückt."

Sprachen Ferrari-Rennleiter Jean Todt, Präsident Luca di Montezemolo prinzipiell im Mannschaftsplural bestückte Rubens Barrichello seine italienische Ansprache lieber mit dem selbst aufbauenden "Ich": "Ich werde sowohl den Fahrer- als auch den Konstrukteurstitel für Ferrari holen." Da hätte das "wir" wohl wesentlich authentischer gewirkt?

Dass Rubens Barrichello in der kommenden Jahr gegen Michael Schumacher wieder den eindeutigen Kürzeren ziehen wird, glaubt Barrichello nicht: "Ich möchte einfach das Auto fahren, ein paar Rennen gewinnen ? das ist alles. Ich habe letztes Jahr zwar keine Rennen gewonnen, aber daraus habe ich meine Lehre gezogen. Druck lastet auf mir jedenfalls keiner."