Ross Brawn ist im Schlaf am gefährlichsten
Jedenfalls für die Konkurrenz, denn dann fallen dem Briten die besten Ideen für das Ferrari-Team ein...
(Motorsport-Total.com) - Ross Brawn - der behäbige Brite mit Backenbart und dicker Brille gilt als das Taktik-Genie der Formel 1. Mit seinen ausgebufften Boxenstrategien und schnellen taktischen Änderungen je nach Rennverlauf hat er entscheidenden Anteil an Schumachers Erfolgen. "Ross kommen selbst unter höchster Anspannung und enormem Zeitdruck geniale Ideen", lobt Michael Schumacher das "Superhirn". Brawn begann als Ingenieur in der Kernkraft-Forschung. Er konstruierte 1994 und 1995 Schumachers Weltmeister-Benetton. Bei Ferrari koordiniert der 47-Jährige die Arbeit der sieben Hauptabteilungen.

© Imago
Ross Brawn hat die besten Ideen abends im Bett...
Die besten technischen Ideen kommen Ross Brawn aber nicht unter Druck, sondern wenn er ganz entspannt abends im Bett liegt: "Häufig muss man stundenlang dasitzen, um ein Problem zu lösen. Und oft, wenn mich etwas schon länger beschäftigt, fällt mir im Schlaf die rettende Idee ein. Darum habe ich auf dem Nachtkästchen immer einen Zettel, damit ich mir sofort Notizen machen kann - dann schlafe ich sofort wieder ein", verrät Brawn im Interview mit dem 'kicker'.
Eine der aktuellen großen Mitentwicklungen Brawns ist das neue Getriebe, das im F2002 erstmals seine Arbeit verrichtet: "Als ich 1997 zu Ferrari kam, war das Getriebe schon etwas altmodisch, aber wir hatten nie wirklich Gelegenheit, das zu korrigieren - denn jedes Jahr schien es zu spät, um mit dem neuen Getriebe zu beginnen. Das neue Getriebe ist kleiner, leichter, schaltet schneller, ist integriert mit Motor und Hinterradaufhängung. Heute geht es in der Formel 1 um die richtige Kombination, möglichst ohne Kompromisse."

