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Ferrari schockt die Gegner – F2003-Design hat begonnen
Die Aussagen von Ferrari und Michael Schumacher nach dem Rennen sorgen bei den Gegnern für noch größere Sorgenfalten
(Motorsport-Total.com/sid/dpa) - Michael Schumacher fährt in einer eigenen Welt und die Rivalen rollen chancenlos hinterher: Nach der "Kaffeefahrt" von Barcelona verneigte sich selbst Spaniens König Juan Carlos vor dem schier unbesiegbaren Formel-1-Kaiser: "Er ist ein großartiger Sportler, eine wirkliche Persönlichkeit." Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, ohnehin bekennender Schumi-Fan, lobte vor laufender Fernsehkamera: "Er ist der Beste, er ist die Nummer eins."

© xpb.cc
Michael Schumacher: Wer will diesen Mann noch stoppen?
Fünf Rennen, vier Siege, 21 Punkte Vorsprung und seit 25 Grand Prix WM-Spitzenreiter: Kein Wunder, dass die Konkurrenz resigniert und Schumacher schon zum historischen fünften WM-Titel gratuliert. "Ferrari ist außer Reichweite. Es fällt schwer, zu glauben, dass Michael nicht Weltmeister wird", meinte BMW-Motorsport-Direktor Gerhard Berger, dessen Fahrer Juan-Pablo Montoya mit 35,6 Sekunden Rückstand vor McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard den zweiten Platz belegte.
Haug: "Ich gehe von Michael als Weltmeister aus"
Für Mercedes-Sportchef Norbert Haug stand nach der Lektion beim Großen Preis von Spanien fest: "Hätte er richtig Gas gegeben, wäre sein Vorsprung noch größer gewesen. Ich gehe von Michael als Weltmeister aus." Jaguar-Sportchef Niki Lauda kam sich vor wie in der Steinzeit: "Michael war rund eine Sekunde schneller als alle anderen - das ist in der Formel 1 ein anderes Jahrhundert."
Schumacher: "Ich bin zum Schluss Schongang gefahren"
Schumacher selbst wird indes nicht müde, zu beteuern, dass die WM längst noch nicht entschieden sei. Doch wer glaubt schon daran, nicht mal der Ferrari-Star selbst, der sich ohne böse Absicht über die Gegner lustig macht: "Mein Vorsprung war so groß, ich bin zum Schluss im Schongang gefahren."
Den mittlerweile unübersehbaren Frust der Konkurrenz konterte Ferrari gelassen. "Ich hoffe nicht, dass es langweilig ist. Aber das ist sicher nicht unser Problem", sagte Technikchef Ross Brawn der 'dpa'. Tatsächlich könnte Schumacher bei 21 Punkten Vorsprung nach weniger als einem Drittel der Saison jetzt zwei Rennen aussetzen - niemand könnte ihn bis zum Grand Prix in Kanada am 9. Juni von der Spitze verdrängen. Siegt er weiter, dann könnte Schumacher vielleicht schon beim Heim-Rennen Ende Juli in Hockenheim vorzeitig den fünften Titel klar machen und Juan Manuel Fangios Rekord einstellen.
Schumacher rechnet mit Rückschlägen
Der Kerpener genoss nach dem Barcelona-Triumph freie Tage mit seiner Familie, die erste Pause seit Anfang März. Vorher gab er der Konkurrenz tröstende Worte mit auf den Weg. Zwar sei die Dominanz deutlicher als in Imola gewesen. Aber: "Letztes Jahr war es ähnlich, da gab es Strecken, auf denen wir dominant waren und andere, auf denen wir's nicht waren. Ich denke, das wird wieder so sein."
Die Verfolger von BMW-Williams und McLaren-Mercedes, die rund 250 Millionen Euro investiert haben, um in diesem Jahr einen Titel zu holen, werden von Schumacher verhöhnt. "Vielleicht wird es für einige langweilig, aber es geht auch noch um die hinteren Plätze", sagte der 33-Jährige und erweckte den Eindruck, als sei ihm seine Überlegenheit sogar ein wenig peinlich.
Konkurrenz zollt Ferrari Respekt
Aber die ratlosen Verfolger scheinen schon resigniert zu haben. "Ferrari ist sehr dominant, das ist zum Teil sehr frustrierend", sagte BMW-Direktor Gerhard Berger. "Es ist eine sehr wohl erarbeitete Dominanz, dem muss man Respekt zollen", so Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, der "Ferrari/Bridgestone/Schumacher" gar "in einer eigenen Liga" wähnte. Es sei zu früh, von einer Entscheidung zu reden, "aber die Anzeichen sind schon da", meinte Peter Sauber.
Die Indizien für ein Solo des 33-Jährigen sind erdrückend: Vier Siege in fünf Rennen, 44 Punkte von maximal 50 möglichen und als einzigen "Patzer" ein dritter Platz in Malaysia. Juan-Pablo Montoya, der ist nach Barcelona in der WM-Wertung mit 23 Zählern bereits abgeschlagener Zweiter vor Ralf Schumacher (20). Der Barcelona-Kurs als Gradmesser für die gesamte Saison - das ist für die Konkurrenz kein gutes Zeichen
"Schumachers Abstand hätte leicht doppelt so groß sein können, wenn er 65 Runden so gefahren wäre wie am Anfang", mutmaßte Haug. Allein in der Rangliste der schnellsten Runden hatte er 1,385 Sekunden Vorsprung. "Ich glaube, dass jetzt alle Verfolger von Ferrari wissen, dass das nicht ein Fingerschnipp ist", so Haug. McLaren-Mercedes hat sich mit dem dritten Platz des Schotten David Coulthard (9 Punkte) als dritte Kraft behauptet. Als Schumacher-Verfolger gelten derzeit aber nur die BMW-Williams. Ralf Schumacher, der sich selbst eine bessere Position verpatzte, glaubt auch beim nächsten Rennen in seiner Wahlheimat Österreich nicht wirklich an den Sieg. Ziel sei, "näher ran" zu kommen.
Ferrari entwirft schon den F2003
Der aktuelle F2002 dominant, der Wagen für 2003 im Bau - Ferrari kann in Ruhe zweigleisig arbeiten. Brawn bestätigte, dass die Arbeit am nächstjährigen Auto vorangehe. Er nannte auch das Erfolgsrezept: "Stabilität ist der Schlüssel. Wir sind sehr glücklich, dass die Gruppe von Leuten für lange Zeit zusammen geblieben ist. Das bedeutet, dass wir unsere Stärke von Jahr zu Jahr aufgebaut haben."

