Pressestimmen zum Großen Preis von Spanien
Der Presse wird Ferrari und Michael Schumacher immer unheimlicher und langsam zum Auslöser der großen Langeweile
(Motorsport-Total.com/dpa/sid) - Nach seiner Spazierfahrt in Barcelona sehen die italienischen Zeitungen in der Formel 1 keinen Gegner mehr, der Michael Schumacher auf dem Weg zum fünften WM-Titel noch stoppen könnte. "Schumi, König ohne Rivalen", titelte die 'Gazzetta dello Sport', "Schumi allein in der Formel 1", schrieb 'Tuttosport'. 'La Repubblica' fühlt sich von Schumachers schon gelangweilt: "Er siegt, siegt und siegt immer wieder." Spaniens Sportzeitung 'Marca' nahm eine Anleihe beim früheren englischen Fußball-Star Gary Lineker: "Formel 1 ist ein Sport, in dem 22 Männer fahren und immer ein Deutscher gewinnt."

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Michael Schumacher - seine Gegner lässt er um Welten hinter sich
'La Gazzetta dello Sport': "Kaiserliches Ferrari. Schumi ist ein König ohne Rivalen. Eine Spazierfahrt zum vierten Saisonsieg. Der Ferrari dominiert, als habe er zwei Motoren oder sei als Monster auf einem anderen Planeten konstruiert worden. An Ecclestones Stelle müsste man sich langsam Sorgen machen. Nach fünf Rennen ist die WM schon kaputt. Ferrari beherrscht sein Paradies. Michael fliegt zu seinem fünften WM-Titel, dank dem er mit Juan Manuel Fangio der Größte aller Zeiten sein wird. Viele Male ist Schumacher der Schlüssel der Erfolge Maranellos gewesen. Ferrari belohnt ihn jetzt mit einem unbesiegbaren Auto. Ein makelloser Wagen, der eine WM für sich allein gegen die eigenen Rekorde fährt. Am Horizont sieht man kein Auto, das sich mit dem F2002 messen kann."
'La Repubblica': "Schumacher zerquetscht die Formel 1. Darf man sagen, dass man von diesem Schumacher genug hat? Er gewinnt, er gewinnt wieder, er dominiert, aber es macht keinen Spaß. Er fährt nur noch allein. Die Gegner sind nicht einmal mehr Gespenster. Denn die spuken ja wenigstens Mal. Nein, die Gegner fahren hinterher, als säßen sie in Oldtimern. Sein Rennen war ein ruhiger Spaziergang, der das Ferrari-Volk begeistert und Williams und McLaren, die seit Saisonbeginn diesen Triumphmarsch zu stoppen versuchen, in die Verzweiflung stürzt."
'Il Messaggero': "Es gibt nur noch Ferrari."
'Il Nuovo': "Schumi der Außerirdische - der Killer der WM."
'Giornale di Sicilia': "Um den Ferrari F2002 zu schlagen, benötigt man ein Wunder."
'Corriere dello Sport': "Schumacher, hinter ihm die Leere. Der Erfolgsmarsch des Deutschen ist nicht zu stoppen. Das Rennen in Barcelona wird zu einem puren Spaziergang. Die Übermacht von Schumi ist so groß, dass sogar ein schönes und bewegtes Rennen langweilig erscheint. Auch Jean Todt feiert: Die Leichtigkeit, mit der Schumacher gewonnen hat, überrascht mich auch."
'Tuttosport': "Schumi allein in der Formel 1. Der Deutsche bleibt ohne Gegner, der fünfte Titel ist in greifbare Nähe gerückt. Die Formel 1 ist eine phantastische ´One Man Show´ geworden. Die Frage lautet nun: Ist die WM zu Ende? Was Interesse, Aufmerksamkeit und Spannung betrifft: Ja."
'La Stampa': "Schumi-Ferrari, ein Rennen der Rekorde. Niemand kann mit dem Duo aus Maranello mithalten. Es gab Zeiten, in denen Ferrari Schumacher brauchte, um zu siegen. Dank seiner F2002-Rakete könnte das Team heute wahrscheinlich auch einen Neuling ans Steuer setzen, um Erfolg zu haben."
Englische Presse:
'The Times': "Schumacher nimmt den beschaulichen Weg in die Geschichte. Michael Schumacher lehnte sich in seinem Sitz zurück und beobachtete fasziniert, wie die rein Sterblichen der Formel 1 ihrem Geschäft nachgehen."
'Daily Telegraph': "Schumacher der Unberührbare. Schumacher fuhr mit solcher Überlegenheit, dass er für eine Teepause hätte stoppen können und immer noch gewonnen hätte."
'The Independent': "Schumacher kreuzt heim, während der Rest um die Krümel kämpft. Wenn er sich nicht wieder ein Bein bricht oder Ferraris Crew streikt, scheint sein fünfter Titel sicher."
'The Guardian': "Schumacher lässt den Rest stehen. Fliegender Ferrari entschwindet in die Ferne."
'Daily Star': "Titelkampf bereits entschieden. Schumacher hat alles im Sack."
'The Sun': "Schu-Kreuzfahrt. Er nimmt's leicht, um den anderen zuzuschauen."
'Daily Star': "Schu der Star in der Ein-Mann-Schau."
'Daily Mirror': "Kapitulation in Spanien."
Spanische Presse:
'Marca': "Vom Fußball hieß es früher einmal, dass zwei Mannschaften von je elf Mann gegeneinander spielen und am Ende immer die Deutschen gewinnen. Dieser Spruch gilt nun für die Formel 1. Von den 22 Rennfahrern, die an den Start gehen, gewinnt immer der Deutsche."
'Sport': "Es ist nur noch eine Frage der Zeit, dass Michael Schumacher neuer Weltmeister wird."
'El Pais': "Jedes Jahr dasselbe Bild in Barcelona: König Juan Carlos überreicht Michael Schumacher die Siegertrophäe."
'AS': "Schumacher langweilt uns. Der Deutsche verwandelte das Rennen in Barcelona in einen Monolog."
Französische Presse:
'L'Equipe': "Noch einen für Schumacher."
'Libération': "Schumacher setzt sich an der Spitze fest."
'Le Figaro': "Schumacher, der einsame Ritter. Um eine derartige Überlegenheit zu erklären, muss man schon die Schwäche der Konkurrenz unterstreichen."

