Rosberg über Hamilton-Crash: "Lewis ist voll drauf geblieben - unglaublich"
Nico Rosberg erinnert sich an seinen berühmten Crash mit Lewis Hamilton in Barcelona: Was er später in den Daten sah und bis heute "unglaublich" findet
(Motorsport-Total.com) - Neun Jahre ist der berühmte Crash der beiden "Silberfeinde" Nico Rosberg und Lewis Hamilton in der Startrunde des Großen Preises von Spanien bereits her - im Vorfeld der diesjährigen Ausgabe wurden daran mal wieder Erinnerungen wach, standen mit Oscar Piastri und Lando Norris doch zwei um die WM konkurrierende Teamkollegen in der ersten Startreihe - so wie an jenem Tag im Mai 2016...

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Lewis Hamilton dreht sich auf dem Gras und räumt Nico Rosberg mit ins Aus Zoom
Der heutige TV-Experte Rosberg kann sich jedenfalls noch gut an die Kollision und die anschließende Kopfwäsche für beide Piloten durch die Mercedes-Bosse erinnern, wie er am Rande des Rennens in Barcelona nun verrät.
Der Deutsche surfte damals auf der absoluten Erfolgswelle, kam saisonübergreifend mit sieben Siegen in Serie und einer komfortablen WM-Führung nach Katalonien. Im Qualifying hatte Hamilton jedoch die Oberhand im Silberpfeil-Duell, aber Rosberg erwischt den besseren Start:
"Ich übernahm auf der Außenbahn die Führung von Lewis, aber ich hatte die falsche Motoreinstellung ausgewählt, und das hat mich auf dem Weg zu Kurve vier eingebremst", erinnert sich Rosberg bei Sky: "Lewis hat es dann innen versucht, ich habe ihn sehr spät geblockt, sehr aggressiv", räumt der Deutsche ein.
Rosberg konnte es beim Blick in die Daten kaum glauben
Allerdings: "Er ist aufs Gras und wir konnten später in den Daten sehen, dass er nie vom Gas gegangen ist. Er ist auf der Wiese voll drauf geblieben, was unglaublich ist", so Rosberg: "Dann kam es natürlich zur Kollision, was wirklich das Worst-Case-Szenario ist und auch gefährlich."

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Ganz allein nach dem Crash in Barcelona: Nico Rosberg kann es nicht glauben Zoom
Immerhin: Die Beziehung zwischen den Rivalen litt unter dem Vorfall nicht sonderlich, wie Rosberg mit Galgenhumor anmerkt: "Die war schon schlecht, das hat also nicht wirklich viel verändert", sagt der Deutsche - doch innerhalb des Teams habe der Zusammenstoß die Dinge natürlich verschlechtert: "Es war eine extrem intensive und schwierige Situation, auch das intern zu managen."
Rosberg gibt zu bedenken: "Lewis und ich haben nicht gesprochen und einfach versucht... doch auch die interne Politik, wer auf wessen Seite steht, wer die Schuld trägt... es war sehr hart."
Lauda watscht Hamilton ab, Verstappen profitiert
Zumindest in der Schuldfrage hatte Rosberg schnell einen Fürsprecher von oberster Stelle: Mercedes' F1-Aufsichtsratsboss Niki Lauda erklärte nach der Kollision: "Lewis war zu aggressiv, dass er ihn da überholen wollte - und warum sollte Nico ihm Platz machen? Er war in Führung. Es war eine Fehleinschätzung in Lewis' Kopf, ich gebe ihm mehr Schuld als Nico. Aber für das Team, für Mercedes, ist es inakzeptabel."
Ein Schicksal, das McLaren in der ersten Runde anno 2025 erspart blieb: Während Pole-Mann Piastri sich vorne absetzte, wurde Norris dahinter von Verstappen kassiert. Der Red-Bull-Pilot dürfte hingegen gute Erinnerungen an 2016 haben, bescherte ihm die unvergessene Silberpfeil-Kollision damals doch gleich im ersten Einsatz für Red Bull - und im Alter von gerade einmal 18 Jahren - seinen ersten Grand-Prix-Sieg...


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