Rosberg: "Alle starten dort bei Null"
Nico Rosberg und Rod Nelson über die Herangehensweise des Williams-Teams an Valencia - Vorbereitung beginnt schon Monate vorher
(Motorsport-Total.com) - Nach der Sommerpause startet die Formel 1 in den Saison-Endspurt und beginnt die letzte Etappe des Jahres im spanischen Valencia. Der dortige Straßenkurs wird erstmals von der Formel 1 befahren, weshalb niemand im Fahrerfeld über Erfahrungswerte verfügt. Nico Rosberg und Chefingenieur Rod Nelson geben einen Einblick, wie das Williams-Team sich einer neuen Rennstrecke annähert und was es bei einem Kursdebüt zu beachten gibt.

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Nico Rosberg folgt Fernando Alonsos Beispiel und sieht sich Streckenvideos an
In knapp zehn Tagen steht die erste Ausfahrt auf dem neuen Straßenkurs auf der Agenda der Teams: "Alle starten dort mehr oder weniger bei Null", meinte Rosberg im Team-Podcast. "Das trifft auf die Strecke zu, die Fahrer, das Setup - einfach auf alles. Das wird für jeden eine große Herausforderung, so schnell wie möglich das Beste zu erreichen. Das Rennen wird wohl ziemlich interessant werden."#w1#
Genau wie Doppelweltmeister Fernando Alonso wird der Youngster erst einmal in die Röhre schauen: "Ich werde mir die Onboardaufnahmen des GT-Rennens ansehen, um einen ersten Eindruck von der Strecke zu bekommen. Allerdings ist es wirklich eine Fahrt ins Blaue beim Setup, wir können uns da aber vielleicht an andere Straßenkurse wie Monaco anlehnen."
"Ab diesem Punkt müssen wir uns dann einfach Schritt für Schritt das Wochenende über entlanghangeln", sagte Rosberg. "Bei einem solchen Straßenkurs ist das große Problem, dass man zu Beginn einfach keinen Grip hat. In 15 oder möglicherweise sogar nur zehn Runden hast du die Strecke drauf, aber bei einem Straßenkurs brauchst du vielleicht bis zu 20 Runden."
"Ganz wichtig wird sein, das Auto auf der Strecke zu halten - denn wer einen Unfall baut, der verliert enorm viel Zeit", merkte Rosberg abschließend an. Doch mindestens ebenso wichtig ist eine gründliche Vorbereitung, wie Chefingenieur Nelson weiß: "Vor einigen Monaten haben wir damit begonnen, die ersten Karten von dieser Strecke zu erstellen."
"Unsere Informationen bekamen wir von der FIA und entnahmen sie auch den Plänen der Architekten. So konnten wir eine grobe Streckenkarte anfertigen und dann unsere Simulationen darüber laufen lassen. Damit hatten wir einen ersten Eindruck davon, welches Aerodynamiklevel uns erwarten, wie sehr die Bremsen beansprucht werden oder wie sehr die Rennstrecke die Reifen belasten wird."
"Mit der Zeit bekommt man immer mehr Informationen von den Verantwortlichen und auch von der FIA, sodass man das ursprüngliche Bild weiter ergänzen und die Simulationen komplettieren kann", erläuterte Nelson. "Natürlich kann das aber nicht den Spaziergang rund um die Strecke ersetzen, wobei man sich die Kerbs genau ansieht, die Auslaufzonen und wie nahe die Mauern wirklich sind."

