• 13.08.2001 11:51

  • von Fabian Hust

Ron Dennis nimmt kein Blatt vor den Mund

McLaren-Teamchef Ron Dennis wettert gegen FIA-Präsident Mosley, Formel-1-Boss Ecclestone und Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - In einem Interview mit dem Formel-1-Fachmagazin 'F1 Racing' hat McLaren-Teamchef Ron Dennis kein Blatt vor den Mund genommen und die "big names" der Formel 1 zum Teil heftig kritisiert. Der Inhalt seiner Anschuldigungen ist allerdings alt bekannt und somit auch wenig überraschend, denn schon seit Jahren fühlt sich der 53-Jährige in der Formel 1 ungerecht behandelt und spricht von einer Bevorzugung Ferraris und Michael Schumachers.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Dennis: "Ich bin nicht paranoid, nur realistisch"

Ein Dorn im Auge ist dem Geschäftsführer der Tag McLaren Group unter anderem das Berufungsgericht der FIA, das zum Beispiel Ferrari 1999 in der "Windabweiseraffäre" freisprach und dem er ein "tiefverwurzeltes Misstrauen" entgegenbringt: "Ich bin mir sicher, dass es geringfügige Tendenzen in Richtung einer Bevorzugung anderer Teams als McLaren oder Williams gibt. Ich bin nicht paranoid, nur realistisch", so Dennis, der traditionell mit Kollege Frank Williams zusammenhält. FIA-Präsident Max Mosley bezeichnete Ron Dennis als "nicht völlig unvoreingenommen und unabhängig".

Auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist für Ron Dennis ein Kritikpunkt im Formel-1-System. Seiner Ansicht nach würdigt der Brite die Arbeit der Teams nicht genügend und würde ihnen zu wenig Geld von den Einnahmen der Formel 1 zugestehen. Das Gerede von Ecclestone, er habe die Formel-1-Teamchefs zu Millionären gemacht, entbehre jeder Grundlage: "Ich war schon Millionär, als ich in die Formel 1 kam", so Dennis.

Wenn es in der Formel 1 einen Fahrer gibt, den Dennis nicht ausstehen kann, dann ist das mit Sicherheit Michael Schumacher, über den der frühere Rennfahrer meint: "Ich genieße es, ihn zu besiegen, weil ich nichts von dem 'Mister Unbesiegbar'-Gerede halte. Es ist nicht angemessen, dass Michael sich erfolgreich eine Aura um sich herum aufbaut, die besagt, dass er nichts falsch macht. Ich bin überzeugt davon, dass wenn andere Fahrer Michaels fragwürdige Starts und Erste-Kurven-Manöver durchgeführt hätten, sie getadelt worden wären."

McLaren-Teamchef Ron Dennis ist der Ansicht, dass Schumacher auf Grund seines weit verbreiteten Images, der Beste zu sein, nicht gleich wie die anderen Fahrer behandelt wird und aus diesem Grund oft ungeschoren davon kommt: "Eine solche Ungleichheit unterstütze ich nicht", so Dennis.