• 10.08.2001 10:03

  • von Marcus Kollmann

Newey: Brawn nur wegen M.Schumacher so erfolgreich

Nachdem sich Ferraris Technischer Direktor über Adrian Newy äußerte, hat dieser nun seine Meinung Kund getan

(Motorsport-Total.com) - Adrian Newey, der Technische Direktor von McLaren und verantwortlich für die Weltmeisterautos der letzten Jahre bei Williams und McLaren, hat sich über seinen Kollegen Ross Brawn geäußert, nachdem dieser gegenüber dem Magazin 'F1 Racing' erklärt hatte, dass seiner Meinung nach der Grund für die vielen technischen Probleme bei den Silberpfeilen eine nach außen hin nicht offensichtliche Führungsstruktur beim Team aus Woking sei.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Adrian Newey findet, dass Brawn leicht überbewertet wird

Brawn glaubt, dass die Probleme bei McLaren dazu führten, dass Newey sich kurzzeitig fragte, ob er denn bei Jaguar Racing glücklicher sein würde und er deshalb einen Teamwechsel in Betracht zog.

Für Adrian Newey steht indes fest, dass Brawns Fähigkeiten, der in der Formel 1 als Strategieexperte angesehen wird, in gewisser Weise überbewertet werden: "Er hat nie ein Rennen mit einem anderen Fahrer gewonnen, wenn Michael Schumacher nicht zu einem der Piloten des Teams zählte, für das er arbeitete. Ich habe den Eindruck, dass er als technischer Direktor bei Ferrari seinen Job gut macht, sich jedoch weitestgehend auf die Talente der ihm unterstellten Ingenieure verlässt und diese nur führt und leitet", zitiert die englische Motorsportpresse McLarens technischen Direktor.

Den Unterschied zwischen seinem eigenen und Brawns Verantwortungsbereich sieht Newey darin, dass er sich zwar wie sein Kollege bei Ferrari auf die Ingenieure verlassen können muss, er selbst aber mehr in das Design des Boliden involviert ist, beziehungsweise versucht mehr Zeit dafür aufzubringen.

Die von außen so klare Rollenverteilung, welche bei Ferrari Ross Brawn als technischen Direktor und Rory Byrne als Chefdesigner sieht, sowie bei McLaren Adrian Newey als technischen Direktor und Neil Oatley als Chefdesigner ausweist, scheint also nicht ganz so strikt getrennt.

Brawn, der dieses Jahr 47 Jahre alt wird bereits aber schon 25 Jahre im Motorsport arbeitet, bestätigte unterdessen, dass er ein guter Manager sei.

"Meine Aufgabe ist es herauszufinden, wer die guten Leute sind und diese zu unterstützen, sodass sie ihre Arbeit gut erledigen können. Ich arbeite schon seit 10 Jahren mit Rory Byrne zusammen und würde ihn als genauso gut wie Adrian Newey bezeichnen, jedoch hat er eine andere Aufgabe bei Ferrari als sie Adrian bei McLaren hat", so Brawn gegenüber 'ITV'.