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  • 20.03.2009 10:37

  • von Stefan Ziegler

Roberts: "Unser wichtigstes Ziel sind Punkte"

Simon Roberts ist der neue Geschäftsführer von Force India und möchte mit dem britisch-indischen Rennstall 2009 einige WM-Zähler einfahren

(Motorsport-Total.com) - Wie die meisten kleineren Rennställe, so verspricht sich auf Force India eine Menge von den neuen Regeln in der Formel 1. Teamchef Vijay Mallya macht keinen Hehl daraus, dass er sein Team in dieser Saison nicht nur wesentlich weiter vorne im Feld sehen, sondern auch die ersten WM-Punkte einfahren will. Helfen soll dabei nicht zuletzt die Partnerschaft mit McLaren-Mercedes, wodurch auch der neue Geschäftsführer Simon Roberts an Bord kam. Der Brite sieht durchaus Potential bei Force India.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil, Jerez, Circuit de Jerez

Force India möchte seinen Gegnern 2009 möglichst oft diese Perspektive bieten...

Seitdem Teameigner Mallya das Ruder komplett übernommen hat, scheint auch ein anderer Wind durch die Hallen der ehemaligen Jordan-Fabrik zu wehen, wie Roberts bereits feststellen konnte. "In allen Lebensbereichen erzielen die Menschen doch mehr, wenn sie nur daran glauben. Ich habe also keinerlei Probleme mit Vijays Zielen für das Team", meinte Roberts gegenüber 'Reuters'. "Er geht diese Geschichte realistisch an - es ist eben ein Aufbauprozess."#w1#

"Du kannst hier nicht einfach einen Schalter umlegen und einen Formel-1-Rennstall in Weltmeister verwandeln. Ich halte es aber für gut, dass er uns immer wieder antreibt und hohe Erwartungen an uns stellt", meinte der neue Geschäftsführer bei Force India und nannte seine Vorgaben für 2009: "Unser wichtigstes Ziel ist es, einige Punkte zu holen" - die letzte Startreihe soll schon bald endgültig der Vergangenheit angehören.

"Wir konnten uns während der beiden Testwochen zuweilen auf eben jenen sechsten und siebten Plätzen einnisten", berichtete Roberts. "Manchmal waren wir sogar schneller unterwegs. Der Wagen ist schnell und das ist schon einmal eine gute Sache. Dennoch wissen wir, dass wir noch am Abtrieb arbeiten müssen. Wenn wir etwas mehr Downforce erhalten könnten, dann liegen wir definitiv im Mittelfeld", hielt der Brite fest.

Gegenwind erhält Force India derzeit freilich von der neuen Brawn-Mannschaft aus Brackley, die bei den jüngsten Testfahrten mit Fabelzeiten aus dem Stand überraschte. "Als wir Brawn in Barcelona gesehen haben, waren wir geschockt", musste Roberts gestehen. "Als dieses Geschoss aus der Garage kam und von Beginn an schnell war, hatten wir alle einen gewissen Aha-Moment", beschrieb der Brite seine ersten Eindrücke.

"Als wir Brawn in Barcelona gesehen haben, waren wir geschockt." Simon Roberts

"Wie alle anderen auch, so versucht man sich natürlich, eine entsprechende Erklärung für ihren Speed zurrecht zu legen. Aber dann kommt man irgendwann zu dem Punkt, wo man erkennen muss, dass sie eben schon 18 Monate lang daran gearbeitet haben. Hätten wir unsererseits ebenfalls 18 Monate investiert, dann wären wir sicherlich näher an ihnen dran", gab der Force-India-Geschäftsführer zu Protokoll.

Bei dem unter indischer Flagge firmierenden Team fühlt sich Roberts zudem sehr an seine Zeit bei den Silberpfeilen erinnert: "Es ist eigentlich wie bei McLaren, bevor wir in die neue Fabrik umgezogen sind. Wir sind ein kleines Team, das anders finanziert wird und wir haben unsere alten Ziele durch neue ersetzt", meinte Roberts und fügte abschließend an: "Ich bin positiv überrascht."