• 01.05.2015 13:49

  • von Dominik Sharaf

Rob Smedley: Williams braucht keine Ferrari-Millionen

Der Williams-Chefingenieur ist der Meinung, dass zu viele Mitarbeiter ein Formel-1-Team lähmen, hält gezielte Verstärkungen in Grove aber trotzdem für nötig

(Motorsport-Total.com) - Nach einer Saison, in der Williams Ferrari um die Ohren fuhr, scheint sich das Machtgefüge 2015 wieder geordnet zu haben. Daran, dass die Scuderia mit einem gemunkelten Jahresetat von 410 Millionen Euro antritt und in Grove angeblich nur 150 Millionen zur Verfügung stehen, liegt die Kehrtwende laut Ex-Ferrari-Mann Rob Smedley nicht. "Ich kam von einem Team, das mit massiven Mitteln ausgestattet ist und glaube nicht, dass wir Ressourcen in dieser Größenordnung benötigen", sagt er 'F1i.com'.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Bei Williams stimmt die Manpower, findet Chefingenieur Rob Smedley Zoom

Der heutige Williams-Chefingenieur glaubt, dass mehr Kapital "weder in Sachen Geld bei der Anzahl der Mitarbeiter" nötig sei, um wieder um das Podium zu kämpfen. Im Gegenteil: Smedley glaubt sogar an ein Risiko, sollte die Mannschaft ihren Personalapparat aufblähen. "Es gibt eine kritische Masse am unteren und am oberen Ende der Skala. Sobald man eine gewisse Anzahl an Leuten beschäftigt, schafft man Effizienzprobleme", plädiert der Brite für kurze Entscheidungswege und Flexibilität.

Genau diese Voraussetzungen erkennt er bei Williams und glaubt deshalb an den Weg zurück auf die Siegerstraße: "Wir haben ein sehr, sehr gutes und agiles Team. Alle Grundlagen stimmen jetzt, die Schlüsselpositionen sind vernünftig besetzt, wir arbeiten gut zusammen." Trotzdem erkennt Smedley Handlungsbedarf: Die einzelnen technischen Abteilungen müssten gestärkt und mit etwas mehr Personal und Geld ausgestattet werden. "Das muss aber vernünftig geschehen", mahnt der Chefingenieur.

Wieder fordert er Wachstum mit Augenmaß: "Man kann nicht 300 Leute holen, in das Unternehmen werfen und sagen: 'Macht so weiter'. Wir würden drei Schritte rückwärts unternehmen."