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Felipe Massa: Ein Unglück kommt selten allein...

Durch ein Sensorproblem musste Felipe Massa das Rennen von Bahrain von hinten angehen, doch wenn man denkt, es kommt nicht schlimmer, kommt Pastor Maldonado

(Motorsport-Total.com) - Wenn das Pech an den Hacken klebt, dann kommt es meist gehäuft. Felipe Masse erlebte in Bahrain ein Rennen zum Vergessen, weil bei ihm ein Missgeschick auf das andere folgte. Schon am Start konnte er seine sechste Position nicht nutzen, weil bei ihm ein Sensorproblem dazu geführt hat, dass der Motor beim Vorstart nicht wieder anspringen wollte. In der Boxengasse brachte man das Auto wieder zum Laufen, und der Brasilianer konnte hinter dem Feld herfahren und Schadensbegrenzung betreiben.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado, Felipe Massa

Hinter Pastor Maldonado war es für Felipe Massa deutlich sicherer Zoom

In den ersten drei Runden überholte er zahlreiche Gegner und marschierte nach vorne, doch dann kam ihm ein Fahrer in die Quere, den man in solchen Situationen eher weniger gerne als Gegner hätte. "Ich hatte wirklich gute erste drei Runden, aber dann war ich vor Pastor Maldonado, und er hat seinen Bremspunkt verpasst. Ich weiß nicht, was er genau getan hat, aber er hat meinen Diffusor getroffen", seufzt Massa nach dem Rennen.

Der Lotus-Pilot knallte dem Williams ins Heck und beschädigte große Teile seines Diffusors. "Er hat ein gutes Stück herausgebrochen, und von da an hatte ich am Heck keine Stabilität mehr", sagt Massa. Das Fahrverhalten seines Boliden änderte sich schlagartig komplett: "Es war schon ein ziemlich großer Schaden. Man kann sehen, dass sich die Balance von einer Runde auf die andere sofort verändert hat - von Untersteuern auf Übersteuern", erklärt Rob Smedley, Leiter für Fahrzeug-Performance. "Das hat seine Hoffnungen zu Grabe getragen."

Denn Massa verlor nicht nur eine Menge Abtrieb, durch das rutschigere Heck verbrauchte er auch seine Reifen deutlich schneller. "Durch das Problem am Start war es sowieso ein hartes Rennen in die Punkte, aber das hat nicht geholfen. Manchmal kommt alles Schlechte zusammen", resümiert ein enttäuschter Brasilianer nach Rang zehn.

Bei Williams versuchte man noch, die Position zu verbessern, indem man Massa ab Runde 24 nicht mehr an die Box holte, doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht: "Es war das einzige Risiko, dass wir mehr Punkte hätten bekommen können", erklärt Massa die Idee dahinter. Doch im Schlussspurt verlor er enorm an Boden und musste noch zwei Konkurrenten ziehen lassen. Daher war es für ihn im Nachhinein ein Schuss in den Ofen: "Mit Boxenstopp wäre ich früher im Ziel gewesen", sagt er, relativiert aber: "Ich weiß aber nicht, ob auch mit mehr Punkten."

Smedley muss dieser Version allerdings widersprechen. Der Brite ist der Meinung, dass sein Schützling mit einem weiteren Stopp nur hätte verlieren können: "Wenn wir ihn an die Box geholt hätten, hätte er definitiv drei Positionen verloren. Und mit seiner Pace - verglichen mit den Leuten hinter ihm - haben wir gesagt, dass es vielleicht besser ist, das Risiko einzugehen. Mit dem Schaden war es beinahe garantiert, dass er nicht wieder auf die anderen aufholen kann, wenn er einmal die Positionen verloren hat."

Rob Smedley

Rob Smedley verteidigt die Strategie des langen letzten Stints Zoom

Und so bleibt Massa heute nur das beliebte Spiel: hätte, wäre, wenn. Dass der Williams heute zu Platz vier in der Lage gewesen wäre, hat Teamkollege Valtteri Bottas gezeigt. Das war allerdings bereits nach dem Start Utopie. Und ohne weiteren Zwischenfall? "Ohne das hätte ich vielleicht in die Top 7 kommen können", urteilt Massa. "Das Auto fühlte sich gut an, und ich bin gut an den anderen Autos vorbeigekommen. Dann habe ich Maldonado überholt..."