• 13.04.2002 20:39

  • von Reinhart Linke

Richards: "Sind ein gutes Rennteam"

Richards spricht im Interview über die bisherigen Änderungen im BAR-Team, die starke Qualifying-Leistung in Imola und vieles mehr

(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Das BAR-Honda-Team hatte in diesem Jahr einen schwierigen Saisonstart. In die Schlagzeilen geriet das Team aber schon Ende 2001 vor der Präsentation des neuen Autos, als der damalige Teamchef Craig Pollock entlassen wurde und durch David Richards ersetzt wurde. Dieser hat nun einige Änderungen vorgenommen und unter anderem Technikdirektor Malcolm Oastler sowie den Chefaerodynamiker Andy Green entlassen.

Titel-Bild zur News: David Richards (BAR-Teamchef)

David Richards sieht vor dem BAR-Honda-Team noch viel Arbeit

Dafür hat nun der frühere BMW-Williams-Mitarbeiter Geoff Willis den Posten des Technischen Direktors beim Team aus Brackley übernommen und soll das Team nun nach vorne bringen. Was allerdings nicht einfach werden dürfte, da der BAR004 in den ersten drei Rennen nicht sehr gut aussah.

Trotzdem gelangen dem Team nun in Imola offenbar einige Fortschritte. Jacques Villeneuve konnte sich mit 2,025 Sekunden Rückstand für den zehnten Startplatz qualifizierten. Olivier Panis lag in der Qualifikation zwei Plätze dahinter. Dem Franzosen fehlten 2,730 Sekunden zur Spitze.

Richards: "Sind mit einem 10. Platz eigentlich nicht zufrieden"

Frage: "Ist der zehnte Startplatz ein Fortschritt?"
David Richards: "Man ist normalerweise mit einem zehnten Platz in der Startaufstellung nicht zufrieden, aber unter diesen Umständen muss ich mit dem Resultat ziemlich zufrieden sein, weil es das Beste ist, was wir gegenwärtig aus dem Auto herausholen können. Jacques ist sehr gut für das Team, er ist sehr zuversichtlich. Es ist keine großartige Messlatte, aber es ist für das Team das erste Mal seit fast zwei Jahren, dass wir uns vor beiden Jordan-Honda-Fahrern qualifiziert haben. Aber nichtsdestotrotz arbeiten wir in die richtige Richtung."

Frage: "Gibt es irgendwelche besonderen Gründe, warum es hier so gut läuft?"
Richards: "Ich denke, dass es an den Anforderungen der Strecke liegt. Es liegt nicht unbedingt an der technischen Seite. Das Team ist sehr eifrig und versucht zu verstehen, was wir jetzt zu tun haben. Geoff (Willis, Technikdirektor von BAR-Honda; d. Red.) nimmt jetzt auch seine Aufgaben wahr."

Frage: "Ist seine Anwesenheit an der Strecke ein Signal für einen Neuanfang?"
Richards: "Wir werden ihn zweifellos nicht bei jedem Rennen in diesem Jahr sehen, da er viel Arbeit im Team zu erledigen hat. Es ist nützlich, das Team bei der Arbeit zu sehen und einige Aufgaben von Grund auf verstehen zu können. Ich bin kein Techniker und obgleich ich die Leute beobachte und sehe, wie das Team funktioniert, ist es gut, ihn hier zu haben."

Richards: "In der Formel 1 wird zu viel versteckt"

Frage: "Er hat nicht versucht zu verstehen, wie viel Arbeit am Auto erledigt werden muss. Ist er der richtige Mann für das Team?"
Richards: "Wir müssen realistisch sein. Es wird in der Formel 1 zuviel versteckt. Ich sage es, wie es ist und ich denke, dass Geoff gute Vorstellungen hat."

Frage: "Wie sind die letzten Monate für sie gewesen?"
Richards: "Die ersten paar Monate waren wirklich gut, um jeden kennen zu lernen und um das Team ein bisschen besser zu verstehen und zu wissen, woran in Zukunft gearbeitet werden muss. So habe ich Anfang des Jahres einen realen Eindruck bekommen."

Frage: "Was haben sie entdeckt?"
Richards: "Ich habe viel erwartet. Jetzt habe ich einige bedeutende Änderungen innerhalb der Firma vorgenommen. Wir mussten die Änderungen vornehmen und es schien die richtige Zeit zu sein, um einige Umstrukturierungen vorzunehmen, nicht nur für diese Saison, sondern für lange Zeit."

Richards: "Bin für ein strenges Testlimit"

Frage: "Ich welche Richtung versuchen sie das Team zu bewegen?"
Richards: "An die Spitze der Startaufstellung! Wir haben viel Arbeit vor uns, ziemlich offensichtlich haben wir grundlegende Dinge am Design des Autos zu ändern. Ich denke, dass wir durchaus ein gutes Rennteam sind und eine Menge Erfahrung haben, aber wir müssen erst genau sehen, von wo aus wir starten."

Frage: "Hat Honda viel Arbeit zu erledigen?"
Richards: "Ich habe noch keinen Fahrer oder kein Team sagen hören, dass ihr Motor zu leistungsfähig ist. Der Motor kann nie so gut sein, wie man es sich wünscht! Derzeit werden offenbar die Erwartungen von Honda nicht erfüllt, aber sie arbeiten gut."

Frage: "Sind sie über die Regel glücklich, dass ab 2004 nur noch ein Motor pro Wochenende erlaubt wird?"
Richards: "Im Allgemeinen ja. Aber es gibt viele andere Aufgaben und ich denke nicht, dass wir diese Regel isoliert betrachten sollten. Es gibt Aspekte wie Testfahrten und weitere Punkte. Es ist ein guter erster Schritt, aber ich bin für ein strenges Testlimit."